Zeit für eine Tasse Kaffee

Der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes in Kell am See sucht Menschen, die sich ehrenamtlich um Senioren kümmern.

Kell am See. (uq) Zeit für Gespräche, eine Tasse Kaffee und gemeinsame Spaziergänge: Was für viele Bewohner des Seniorenzentrums in Kell so wichtig wäre, kommt in der Hektik des Alltags meist zu kurz. Das soll sich nun ändern: Der Ortsverein des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) will einen neuen, regelmäßigen Betreuungs- und Besuchsdienst auf die Beine stellen. Regelmäßige Besuche steigern Wohlbefinden

"Wir haben den Hinweis aus dem Seniorenheim bekommen, dass hier dringender Bedarf besteht", sagt Andreas Bohr, Geschäftsführer des Ortsvereins. Auf der Ebene des DRK-Landesverbandes gebe es bereits viele solcher Dienste - nun vielleicht bald auch in Kell. "Mit unserer normalen Besetzung kann das Pflegepersonal eine intensive Betreuung nicht leisten", sagt Heimleiterin Ines Herberich. Doch Gesellschaft sei für alle Bewohner notwendig. Sie lenke die Menschen ab, beruhige sie und bringe sie außerdem wieder in Bewegung. Werner Angsten, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Kell am See und Vorsitzender des DRK-Ortsvereins, hat sich zum Ziel gesetzt, insbesondere Demenzkranken zu helfen. Die Idee: "Die Mitarbeiter begleiten die Patienten für einige Stunden durch ihren Alltag. Durch regelmäßige Besuche, gemeinsame Aktivitäten wie Spaziergänge und liebevolle Zuwendung steigern sie das Wohlbefinden dieser Menschen." Bohr möchte die Bewohner des Seniorenzentrums außerdem dabei unterstützen, "Kontakt zur Bevölkerung im Ort zu bekommen".Besonders wichtig sei die sogenannte Biografiearbeit. Denn die Erinnerung an die Vergangenheit gebe vielen Erkrankten ein Gefühl der Geborgenheit. Für die ehrenamtlichen Helfer bedeutet das: gemeinsam Fotoalben anschauen, alte Hobbys pflegen und aus den Lieblingsbüchern der Patienten vorlesen. Ehrenamtliche können Angehörige entlasten

Und sie können auch den Angehörigen helfen, indem sie mit ihnen über Probleme sprechen. Die ehrenamtlichen Helfer haben außerdem die Möglichkeit, an mehrtägigen Schulungen teilzunehmen, die den Umgang mit Demenzkranken zum Thema haben. Der Besuchsdienst soll sich überwiegend, aber nicht ausschließlich, an die Bewohner des Seniorenzentrums richten. Ansprechpartner für Menschen, die sich engagieren möchten, ist Andreas Bohr. Er ist erreichbar unter Telefon 06589/17911.

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