Zeit für eine Zwischenbilanz

HERMESKEIL. Für alle ehrenamtlichen Ortsbürgermeister im Land gilt: In der aktuellen Legislaturperiode ist für sie die erste Hälfte ihrer Amtszeit vorbei. Der TV wollte von den zwölf Dorfchefs in der Verbandsgemeinde Hermeskeil wissen: Was hat sich in den zurückliegenden zweieinhalb Jahren in ihren Kommunen getan? Welche wichtigen Projekte haben sie angepackt und umgesetzt?

Raimund Olinger, Bescheid: Der Chef des 420-Einwohner-Dorfs stellt vor allem die Entwicklung der Gemeindefinanzen in den Vordergrund: Wir haben die finanziellen Folgen der Dorfsanierung endlich bewältigt und sind ab März 2007 schuldenfrei. Damit bekommen wir wieder mehr Handlungsfreiheit" , sagt Olinger. Ansonsten sei seit Juni 2004 dort investiert worden, "wo es notwendig war. Wir haben zum Beispiel darauf geachtet, die gemeindlichen Gebäude in Stand zu halten." Manfred Köhl, Beuren: Ein aus seiner Sicht wichtiger Punkt ist für den Ortsbürgermeister der Ausbau von zehn Kilometern Wirtschaftswegen im Rahmen der Flurbereinigung. "Sie haben auch als Spazierwege einen hohen Freizeitwert für die Bevölkerung und erfreuen sich großer Beliebtheit", sagt Köhl. Geprägt wurde die Entwicklung aber auch von einem Rückschlag, den die Kommune erlitten hat: der Kampf um die Genehmigung von Windkraftanlagen. "Leider haben die VG und insbesondere der Kreis nicht hinter dem Projekt gestanden und beide dies verhindert", kritisiert Köhl.Stolz auf ausgeglichene Finanzen

Joachim Wellenberg, Damflos: "Das Wichtigste aus meiner Sicht war, dass wir nach langem Kampf zumindest eine Teilerschließung für das Neubaugebiet genehmigt bekommen haben", sagt der Damfloser Dorfchef. Von entscheidender Bedeutung sei zudem die Befragung der Bürger gewesen, die mit großer Mehrheit der Aufstellung eines Funkmastes außerhalb des Ortes zugestimmt hatten. Er soll 2007 aufgestellt werden. Theo Palm, Geisfeld: "Wir haben viel in unser Bürgerhaus investiert und es auf Vordermann gebracht. Dennoch ist unser Haushalt ausgeglichen, und die Schulden sinken ständig. Darauf bin ich am meisten stolz", lautet der wichtigste Aspekt, den das Geisfelder Gemeindeoberhaupt bei seiner Zwischenbilanz anführt. Franz-Josef Weber, Grimburg: Als bisher wichtigstes Projekt nennt der Ortsbürgermeister die Fertigstellung des Burg- und Hexenmuseums. Als bedeutsam stuft er auch die Einigung mit den Jagdpächtern ein. Diese hatten sich zuvor wegen der touristischen Nutzung der Burg einen jahrelangen Streit mit dem Förderverein Burg Grimburg geliefert.Kreissieger und neue Kläranlage

Heinz Schuh, Gusenburg: Ein wichtiges Ziel, das er sich zu Beginn der aktuellen Amtszeit vorgenommen habe, sei der Ausbau von Innersortsstraßen gewesen. "Das haben wir jetzt auf drei Teilabschnitten im Oberdorf gemacht" , sagt Schuh. "Außerdem haben wir den zweiten Bauabschnitt im Neubaugebiet "Bauernwald" angepackt, elf Bauplätze erschlossen und schon vier Grundstücke verkauft." Mario Leiber, Hinzert-Pölert: Im Doppelort war nach Auffassung des Ersten Beigeordneten bislang vor allem der inzwischen abgeschlossene Bau der beiden neuen Kläranlagen in Hinzert und Pölert von großer Bedeutung. "Ein besonderes Highlight war zudem, dass wir 2006 Kreissieger beim Wettbewerb ,Unser Dorf hat Zukunft' geworden sind", sagt der Vertreter der derzeit im Urlaub befindlichen Ortsbürgermeisterin Mathilde Müller. Werner Weber, Naurath: Der "Häuptling" des kleinsten Dorfes in der VG hebt besonders die Fertigstellung des neuen Kinderspielplatzes hervor, die nur über Spenden und durch Eigenleistungen gelaufen ist. "Außerdem muss natürlich der Straßenausbau im Unterdorf genannt werden, der inzwischen abgeschlossen ist und sowohl für die Gemeinde als auch für die Anlieger eine teure Sache war" , sagt Weber.Baugebiet und Ortsgestaltung

Peter Kretz, Neuhütten: Der Polizist ist ein Ausnahmefall, da er erst im Sommer 2006 zum Ortsbürgermeister gewählt wurde. Wie schon für seinen Vorgänger Thomas Kolling ist aber auch für Kretz in der aktuellen Amtsperiode die Neuanlage des Dorfplatzes und der Anbau an das bestehende Bürgerhaus in Form eines Pavillons das wichtigste Projekt in Neuhütten. "Hierbei sind wir bereits gut vorangekommen und sind zuversichtlich, die restlichen Arbeiten in 2007 fertigstellen zu können" , sagt Kretz. Andreas Ludwig, Rascheid: Die Erschließung und Fertigstellung des Neubaugebietes "Im Rindsbraten" ist das wichtigste Vorhaben, das wir in der ersten Hälfte der Legislaturperiode umgesetzt haben", sagt der Rascheider Gemeindechef. Er führt außerdem die Erneuerung beziehungsweise Renovierung der Friedhofsmauer und des Spielplatzes an. Rainer Spies, Reinsfeld: Der SPD-Politiker nennt mehrere Vorhaben, die seit 2004 in Reinsfeld in die Wege geleitet wurden. Ganz entscheidend ist für ihn die Fertigstellung des Radweges und die Gestaltung am ehemaligen Bahnübergang, "die zur Weiterentwicklung unserer Gemeinde als Fremdenverkehrsort beigetragen haben. Zudem wurden das Baugebiet Flachsheide I fertiggestellt und der Friedhof im Ort grundlegend saniert". Großer Veranstaltungshöhepunkt war die 1025-Jahr-Feier im Juli 2006. Hermann Bernardy, Züsch: Der Bürgerentscheid, bei dem im Januar 2005 die Mehrheit der Züscher dem Umbau des Hauses "Biehl" zu einem Gemeindezentrum zustimmte, war nach Auffassung des SPD-Manns ein entscheidender Meilenstein in dieser Legislaturperiode. Den bevorstehenden Ausbau der Hermeskeiler Straße bezeichnet Bernardy als zweites wichtiges Projekt.

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