Zerf schafft Platz für neue Häuser

Zerf · Nach 20 Jahren Pause entsteht in Zerf, dem zweitgrößten Ort der Verbandsgemeinde (VG) Kell, wieder ein Neubaugebiet. In unmittelbarer Nähe von Kindergarten und Schule wird Platz für 37 Häuser geschaffen. Die Erschließungsarbeiten sollen im günstigsten Fall noch dieses Jahr beginnen. Insgesamt investiert die Gemeinde rund 2,3 Millionen Euro.

Zerf. Mit einem einstimmigen Beschluss hat der Zerfer Rat in seiner jüngsten Sitzung den Weg für ein Projekt geebnet, das Neubürger in die 1530 Einwohner zählende Gemeinde locken soll. Am Ortsrand wird das Neubaugebiet Schulstraße II erschlossen. "Nach jahrelanger Planung geht es jetzt in die finale Phase", sagt Ortsbürgermeister Dieter Engelhardt (SPD). Das Gremium hat den vom Ingenieurbüro IPB vorgelegten Entwurf, wie das Neubaugebiet später aussehen soll, akzeptiert. Dessen Chef, Michael Natter, kann nun mit seinem Team die Ausschreibung der Arbeiten vorbereiten. Darauf können sich Firmen innerhalb einer gewissen Frist mit ihren Angeboten melden. Diese werden dann an einem Tag alle zusammen geöffnet und gesichtet. Submissionstermin heißt das im Fachjargon. "Damit steht und fällt unsere Hochrechnung", betont Natter im TV-Gespräch.
Nach bisheriger Schätzung schlägt allein die technische Erschließung des Baugebiets Schulstraße II - also zum Beispiel die neu anzulegenden Straßen inklusive der Rohre für Wasser und Kanal - mit rund 1,8 Millionen Euro zu Buche. Hinzu kommen noch Kosten für Planung, Vermessung des Geländes und Straßenbeleuchtung. Außerdem musste die Gemeinde im Vorfeld einen Teil der für das Neubaugebiet benötigten Flächen privaten Besitzern abkaufen.
Alles in allem investieren die Zerfer nach Auskunft der VG-Bauabteilung somit rund 2,3 Millionen Euro.
Das Baugebiet-Areal wird so eingeteilt, dass dort 37 Grundstücke für Häuslebauer angeboten werden. Nach ausgiebiger Diskussion hat sich der Rat darauf festgelegt, dass die Erschließung in zwei Schritten erfolgt. Erst wird der sogenannte Vorstufenausbau gemacht. Engelhardt hält es im Gespräch mit unserer Zeitung für möglich, dass diese Arbeiten noch 2014 beginnen können. Bei einer geschätzten Dauer von sechs Monaten könnte es somit schon Mitte 2015 mit der Errichtung der ersten Eigenheime losgehen.
Wenn einige Häuser stehen, folgt später der sogenannte Endstufenausbau, also der Feinschliff an den Straßen. "Zu lange sollte man damit aber auch nicht warten, sonst sind die Straßen in der Zwischenzeit schon wieder kaputt", sagt Natter. Im Rat wurden sieben bis acht Jahre als angepeilter Zeitraum zwischen Vorstufen- und Endausbau genannt.
Die Gemeinde geht bei der Erschließung des Neubaugebiets finanziell in Vorlage. Durch den Verkauf der Grundstücke fließt aber auch wieder Geld in ihre Kasse zurück.
Für welchen Quadratmeterpreis die Parzellen angeboten werden, steht noch nicht fest. Auch das hängt letztlich vom Submissionsergebnis und den dann klareren Gesamtkosten für das Projekt ab. Vorläufig ist ein Grundstückspreis von 89 Euro pro Quadratmeter angesetzt.
Dass Zerf 20 Jahre nach der Erschließung von Schulstraße I ein neues Neubaugebiet braucht, steht für Engelhardt außer Frage. Die Gemeinde habe keine eigenen Grundstücke mehr, die sie anbieten könne. Der Bürgermeister weist auch darauf hin, dass es in Zerf eine "rückläufige Bevölkerungsentwicklung gibt und wir in den zurückliegenden Jahren 150 Leute verloren haben. Deshalb müssen wir jetzt dagegenhalten und neue Zuzugsmöglichkeiten schaffen."

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