Zu dritt, aber nicht gleich

KELL AM SEE/GREIMERATH. Vor zehn Jahren war es das Ereignis in der Verbandsgemeinde Kell am See. Petra Thiery aus Greimerath brachte Drillinge zur Welt. Kürzlich wurden die Geschwister Anke, Dennis und Jan in die Regionale Schule am Standort Kell am See eingeschult.

 Mit ihrer lockeren Art bringen sie Lehrerschaft und Eltern zum Lachen, die Drillinge Jan, Anke und Dennis Thiery (vordere Reihe, von links) aus Greimerath. In der hinteren Reihe: Rektor Alfons Bonerz, Mutter Petra Thiery, Klassenlehrer Herbert Behres und Bürgermeister Werner Angsten (von links).Foto: Hans Muth

Mit ihrer lockeren Art bringen sie Lehrerschaft und Eltern zum Lachen, die Drillinge Jan, Anke und Dennis Thiery (vordere Reihe, von links) aus Greimerath. In der hinteren Reihe: Rektor Alfons Bonerz, Mutter Petra Thiery, Klassenlehrer Herbert Behres und Bürgermeister Werner Angsten (von links).Foto: Hans Muth

"Wir gingen immer von einem Kind aus", erzählt Petra Thiery aus Greimerath. Doch am 21. April 1993 hieß es Knall auf Fall: "Es sind Drillinge. Das war eine Situation, an die ich und mein Mann Guido uns erst gewöhnen mussten." Doch es verlief alles reibungslos. Drei gesunde Kinder wurden geboren: Anke, Jan und Dennis. "Das war mit viel Arbeit, insbesondere im Haushalt und natürlich dem ständigen Dasein für die Drillinge verbunden", erinnert sich Mutter Thiery. "Doch mit der Unterstützung von Eltern und Schwiegereltern haben wir das gemeinsam geschafft. Zehn Jahre sind nun vergangen, und der Wechsel von der Grundschule zu einer weiterführenden Schule stand an. "Wir haben uns für die Regionale Schule Kell am See entschieden", erzählt Petra Thiery. "Weil wir so viel Gutes von ihr gehört haben." Auch Bürgermeister Werner Angsten wollte sich den außergewöhnlichen Einschulungstag nicht entgehen lassen und brachte Präsente für die neuen Schüler mit. "Ich habe das Leben der Drillinge von ihrer Geburt an bis heute verfolgt und kenne den kompletten Werdegang", sagte Angsten. Alle drei sind in einer Klasse der Regionalen Schule untergebracht. "In Gesprächen habe ich die Kinder überzeugt, dass es so bessert ist", sagt Petra Thiery. So sei es einfacher mit den Hausaufgaben, bei denen die Mutter helfen muss. So könne sie alle drei um sich versammeln und müsse sich nicht auf drei verschiedene Schulklassen konzentrieren. Auch untereinander sei die Verständigung, was schulische Belange betrifft, einfacher. Für die Persönlichkeitsentfaltung wäre die Aufteilung in unterschiedliche Klassen besser gewesen, betont Petra Thiery. Aber dennoch: Berührungsängste haben die drei beileibe nicht. Glaubt man, dass bei Drillingen die Gemeinsamkeiten überwiegen, so wird man von der Mutter eines Besseren belehrt: "Anke, Jan und Dennis sind von der Mentalität her gänzlich unterschiedlich. Es sind drei verschiedene Kinder." Die Drillinge sind im dörflichen Leben von Greimerath voll integriert. Dennis und Anke sind Mitglieder im Angel- und Naturschutzverein. Anke spielt zusätzlich Tischtennis und Jan kickt in der E-Jugend des Sportvereins. Dennis hat sich der Greimerather Jugendfeuerwehr angeschlossen.Alle drei sitzen nebeneinander

Aber auch außerhalb der Vereine betätigen sich die Drillinge in jeder freien Minute. Anke ist begeisterte Inline-Skaterin. Derzeit ziert ein Pflaster Kinn und Hals, denn trotz Sicherheitskleidung bringt ein Sturz schon mal Blessuren mit sich. Klassenlehrer Herbert Behres wundert sich ebenso wie Rektor Alfons Bonerz: "Bei der Einschulung saßen alle drei plötzlich nebeneinander am Klassenpult und entschieden sich für diese Sitzordnung. "Wir haben das natürlich so belassen", sagt Behres. "Bei Versetzungen in die nächste Klasse kann sich das durchaus ändern, ebenso, wenn sie sich mit anderen Kindern angefreundet haben." Dass die Drillinge den mittleren Abschluss an der Regionalen Schule schaffen, davon geht Bonerz aus - "so aufgeweckt, wie sie sind". Und was sagen die Drillinge selbst über den neuen Lebensabschnitt an der Regionalen Schule? "Ganz toll", kommt es wie aus einem Mund. "Unsere Lehrer sind gut drauf. Sie erzählen auch mal einen Witz."

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