Zum Erfolg verdammt

Die Schuldenlast drückt, im Neubaugebiet ist noch kein Grundstück verkauft, und jetzt muss auch noch der Friedhof erweitert werden - keine rosigen Zeiten für Damflos, das jetzt einen Haushalt beschloss, der keinen froh stimmt.

 Häuslebauer wollen einfach nicht beim „Großen Röder“ anbeißen. Ein eigener Ausschuss für die Vermarktung der 28 Grundstücke soll das jetzt ändern. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Häuslebauer wollen einfach nicht beim „Großen Röder“ anbeißen. Ein eigener Ausschuss für die Vermarktung der 28 Grundstücke soll das jetzt ändern. TV-Foto: Herbert Thormeyer

Damflos. (doth) Mit dem Neubaugebiet "Großer Röder" am Rande von Damflos hat die Ortsgemeinde kein Glück. Vor zwei Jahren wurden 216 000 Euro in den Vorstufenausbau investiert, verkauft ist bislang jedoch kein einziges Grundstück.

Um die Schulden- und Zinslast zu mindern, will die Gemeinde die Vermarktung der 28 Grundstücke mit einem eigenen Ausschuss anpacken, der in der Sitzung des Gemeinderats gebildet wurde. Diesem Gremium gehören neben Ortsbürgermeister Joachim Wellenberg die beiden Beigeordneten Udo Herz und Edgar Speicher sowie die Ratsmitglieder Bernd Liebscher und Max Düpre an. "Abwarten bringt nichts. Wir müssen neue Wege gehen", machte Orts-Chef Wellenberg unmissverständlich klar. Ob dazu professionelle Hilfe eingeholt oder mit eigenen Mitteln verstärkt geworben wird, steht noch nicht fest. Die Notwendigkeit der Vermarktung und die damit verbundene verbesserte Einnahmesituation steht schwarz auf weiß im Haushaltsplan geschrieben: ein Defizit von 82 160 Euro, neue Kredite über 24 240 Euro, voraussichtlicher Schuldenstand am Ende des Jahres von 582 618 Euro, was eine Verschuldung pro Einwohner von 870 Euro bedeutet. "In dieser Situation müsste sich jeder Unternehmer ernsthafte Sorgen machen", so der Vergleich des Hermeskeiler Kämmerers Hans- Peter Lorang, der den ersten Haushalt nach der "Doppik" (doppelte Buchführung in Konten) ausführlich erläuterte. Damit nicht genug. Jetzt muss auch noch der Friedhof erweitert werden. "In zwei Jahren ist der Friedhof wahrscheinlich voll belegt, und abgelaufene Liegezeiten kommen erst später", beschreibt Wellenberg das Dilemma.

Planer Manfred Rosar zeigte die preiswürdigste Variante der Friedhofserweiterung mit 24 neuen Grabstätten auf, was rund 120 000 Euro kosten wird. Zusätzlich werden über 8000 Euro für den Grunderwerb fällig. Schweren Herzens stimmte der Rat dieser Planung und dem gesamten Haushalt zu. Bürgermeister Michael Hülpes erkennt die Sparbemühungen in Damflos an: "Es ist halt schwierig, wenn nicht mehr Einnahmen da sind."

Nur bei der Versorgung mit DSL gibt es frohe Kunde. "Nur noch 2300 Euro müssen wir an Eigenleistung für den Anschluss ans Glasfaserkabel aufbringen", sagt Wellenberg erfreut. Dafür beginnen die Arbeiten aber erst im nächsten Sommer. Noch ein Jahr, und Damflos hat endlich DSL.

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