Zwei Zugaben gibt's noch

Mit zwei Zugaben geht der 17. Hermeskeiler Kulturherbst, der in der regulären Spielzeit in der zweiten Septemberhälfte nicht immer viele Besucher anlockte, in die Verlängerung. Am 21. Oktober erklingt in der Martinuskirche die H-Moll-Messe von Johann Sebastian Bach. Am 31. Oktober berichtet der Weltenbummler Arved Fuchs in der Hochwaldhalle in einer Multivisions-Show über seine Expeditionen nach Grönland.

Hermeskeil. Rafael Klar ist Kantor des Dekanats Hermeskeil-Waldrach und muss es deshalb als Experte für geistliche Musik wissen: "Es ist ein absoluter Glücksfall, dass wir dieses Konzert hier in Hermeskeil anbieten können." Die Rede ist von der H-Moll-Messe, die der Komponist Johann Sebastian Bach gegen Ende seines Lebens in der Mitte des 18. Jahrhunderts fertigstellte.

Orchester "Concertone" in der Martinuskirche



"Fast zwei Stunden Musik, die von der ersten bis zur letzten Minute spannend und dramatisch sind" erwartet laut Klar die Zuhörer, die am Dienstag, 21. Oktober, den Weg in die Martinuskirche finden. Ab 19.30 Uhr bringen unter der Leitung von Rudolf Kelber der renommierte Chor der Kantorei St. Jakobi Hamburg mit vier Solisten und das Orchester "Concertone" aus der Hansestadt Bachs Meisterwerk zu Gehör.

Der Eintritt kostet 17 Euro, im Vorverkauf bei Asbeck und im "Buchladen" Hermeskeil gibt es das Ticket für 15 Euro. Bei Schülergruppen sind pro Person fünf Euro fällig.

Das Kirchenkonzert ist eine Gemeinschaftsveranstaltung des Dekanats, der Kreis-Kulturtage sowie des Hermeskeiler Kulturherbstes, der eigentlich schon vor zwei Wochen zu Ende gegangen ist.

Weil die Veranstaltung wegen ihrer "hohen Qualität" aber ideal zum Profil des Kulturherbstes passe, wie Stadtbürgermeisterin Ilona König betont, wurde die H-Moll-Messe schon bei der Vorstellung des Kulturherbst-Programms 2008 als Zugabe präsentiert.

Dass es am Freitag, 31. Oktober, eine zweite Zusatz-Veranstaltung gibt, ist aus naheliegendem Grund auf Terminprobleme zurückzuführen. Der bekannte Weltenbummlers Arved Fuchs, der 1989 als erster Mensch zu Fuß beide Pole erreichte, war bis vor kurzem noch auf einer Expedition unterwegs.

Nach seiner Rückkehr ist Hermeskeil die erste Station für seine Multivisions-Show, die unter dem Motto "Der Ruf des Nordens" steht. Ab 20 Uhr wird Fuchs in der Hochwaldhalle in Wort und Bild über seine Erlebnisse bei Touren in Ost-Grönland und Spitzbergen 2006 und 2007 berichten. Der Eintritt dafür kostet an der Abendkasse zwölf, ermäßigt elf Euro. Im Vorverkauf beträgt der Preis elf beziehungsweise zehn Euro.

"Ich gehe davon aus, dass das ein Selbstläufer wird und viele Besucher kommen", sagt König.

Beim Blick zurück auf die reguläre Spielzeit lässt sich das nicht von allen 15 Veranstaltungen sagen, die beim von einem städtischen Arbeitskreis organisierten Kulturherbst über die Bühne gegangen sind. Wohl gab es mit den vom früheren Ballettchef des Trierer Theaters, Sergey Volobuyev, inszenierten "Tanzwelten" (300 Zuschauer) oder dem Auftritt des Kabarettisten Frank Astor (200 Zuschauer) auch Programmpunkte vor größerem Publikum. "Leider sind aber beispielsweise zum Jazz-Konzert am Gymnasium oder zur Zarah-Leander-Revue jeweils nur etwa 20 Leute gekommen", sagt König.

Keine Veranstaltungen für breite Masse gewollt



Im Schnitt habe die Besucherzahl pro Veranstaltung bei 50 gelegen. Für König ist dies eine Bilanz, "mit der meine Erwartungen eingetroffen sind". Die Kulturherbst-Macher hatten in diesem Jahr nämlich bewusst auf frühere Veranstaltungen für die breite Masse wie die "Saar-Comedy-Gala" verzichtet und waren zurück zu den Wurzeln gegangen.

"Es gab ja in der Vergangenheit die Diskussion, dass das Niveau des Kulturherbstes angeblich verflacht wäre. Deshalb haben wir diesmal den Fokus auf Kleinkunst gerichtet und Wert auf qualitativ hochwertige Veranstaltungen gelegt. Es ist aber ganz klar, dass so etwas nur ein begrenztes Publikum anspricht", formuliert die Stadtbürgermeisterin ihr Resümee. An diesem Kurs wolle der Arbeitskreis auch bei der Programmgestaltung für 2009 festhalten, so König.

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