Zweifel am Sinn von zwei Spuren

Der Stadtrat Hermeskeil will es auf einen Versuch ankommen lassen: Das Gremium will die Möglichkeit prüfen lassen, ob probeweise auf dem Innenstadtring zwischen Trierer Straße/Saarstraße und der Ecke Koblenzer-/St.-Josef-Straße der Verkehr nur noch einspurig statt wie bisher auf zwei Fahrstreifen rollen kann.

Hermeskeil. Wenn es um den Verkehr in der Hochwaldstadt geht, ist die Diskussion über dieses Thema ein Dauerbrenner. Auf dem Ring rollen seit vielen Jahren Autos, Laster und andere Gefährte auf zwei Spuren rund um die Innenstadt. Das gefällt so manchem Hermeskeiler überhaupt nicht. Oft wird der Ring von ihnen als "Rennstrecke" tituliert.

Auch Ulrich Schmitt zählt zu den Kritikern der bisherigen Verkehrsführung und wagte im Stadtrat jetzt einen Vorstoß. "Wir müssen etwas ändern", stellte der FWG-Sprecher klar. Konkret ist seiner Fraktion die Situation im südlichen Abschnitt des Rings ein Dorn im Auge. Sprich: das Stück zwischen Saarstraße/Trierer Straße und der Ecke St.-Josef-/Koblenzer Straße (B 327). "Jeder hat doch schon die Erfahrung gemacht, dass die Autos dort stark beschleunigen und Fußgänger Sprinterqualitäten brauchen, um über die Straße zu kommen", sagt Schmitt. Erschwerend kommen nach seiner Auffassung die "schmalen Gehwege" hinzu. Das habe auch negative Auswirkungen auf die dort ansässige Geschäftswelt. Denn: "Ein Einkaufserlebnis stellt sich nicht ein. Der Fußgänger fühlt sich gefährdet und flüchtet möglichst schnell aus diesem Bereich." Die FWG stellte daher folgenden Antrag: Der Erste Stadtbeigeordnete Karl Heil soll das Gespräch mit der zuständigen Verkehrsbehörde, dem Landesbetrieb Mobilität Trier (LBM), suchen. Die Absicht: Es soll bei diesen Unterredungen geprüft werden, ob auf dieser Passage zumindest zeitweise eine nur noch einspurige Verkehrsführung möglich ist. "Lasst uns das doch einfach probieren. Es wäre ein Modellversuch, dessen Ergebnis offen ist", so Schmitt. Er jedenfalls erhoffe sich von der Reduzierung auf eine Spur, dass der Verkehr - in Spitzenzeiten rollen rund 1000 Fahrzeuge pro Stunde über den Ring - beruhigt wird und "sich das Einkaufserlebnis verbessert".

Sowohl Sigurd Hein (SPD) als auch Udo Moser (BFB) gaben zwar zu bedenken, dass die FWG nur Lösungsvorschläge für einen Teilbereich des Rings mache. "Letztlich stimmten aber alle im Rat den Sondierungsgesprächen mit dem LBM zu. Dessen stellvertretender Leiter Hans-Michael Bartnick signalisiert auf TV-Anfrage "grundsätzliche Gesprächsbereitschaft". Es gebe aus Sicht der Behörde auch keine grundsätzlichen Bedenken gegen einen Modellversuch. Aber: "Die von der Stadt angedachten Lösungen müssen natürlich mit der Funktion einer Bundesstraße vereinbar sein", betont Bartnick. So müssten Kriterien wie eine ausreichende Restfahrbahnbreite oder Kurvenradien auch bei nur noch einer Spur erfüllt bleiben.

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