Beispielhaftes Bescheid

Großes Kompliment! Die Bescheider haben erreicht, wovon alle anderen Kommunen in der Verbandsgemeinde Hermeskeil nur träumen können: Sie sind ihre Schulden los, haben keine finanziellen Sorgen, dafür aber wieder mehr Spielraum zum Gestalten.

Es stimmt: Der Ort profitiert von einem warmen Geldregen, der nicht allen vergönnt ist. Mit dem Geld aus der Windkraft wird eine Gemeindekasse aber nicht allein saniert. Vielmehr hat sich ausgezahlt, dass in Bescheid über viele Jahre solide gewirtschaftet und eine Devise verfolgt wurde, die eigentlichen für jeden privaten Haushalt gilt: Man sollte nur das Geld ausgeben, das man auch tatsächlich zur Verfügung hat und nicht auf Pump immer neue, kostspielige Investitionen tätigen. Vorbildlich ist Bescheid auch in anderer Hinsicht: In den meisten Kommunen im Hochwald ist das drohende Problem der Verödung der Dorfkerne längst erkannt. Es wird auch viel über Lösungsmöglichkeiten geredet. Nur: Konkret etwas dagegen unternommen wurde bislang noch nicht viel. Ortschef Olinger und sein Rat haben jetzt jedoch einen richtungsweisenden Schritt gemacht. Statt wie andernorts für Hunderttausende Euro große Neubaugebiete zu erschließen, für die es nur geringen Bedarf gibt, was oft genug dazu führt, dass die Gemeinden über lange Zeit auf ihren Bauplätzen sitzen, geben die Bescheider ihr Geld lieber dafür aus, denjenigen finanziell unter die arme zu greifen, die die alten Gebäude in der Ortsmitte umbauen wollen. Das ist ein Vorgehen, das auch in der Nachbarschaft durchaus zur Nachahmung empfohlen werden kann. a.munsteiner@volksfreund.de

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