Rollbraten aus der Tube

Oh liebe Leut, manchmal regen die Nachrichten in der Zeitung nicht nur zum Nachdenken, sondern auch zum Träumen an. Zum Beispiel die Geschichte über den Hans Schlegel, der gerade per Rakete zur Internationalen Raumstation geschossen wurde.

Sieben Kinder hat der - kann man nur hoffen, dass er pünktlich zur Weihnachtszeit wieder auf unserer schönen Erde ist. Sonst gibt es wohl sieben kleine, lange Gesichter.Aber zurück zum Träumen: Mensch, mein lieber Mann Martin im Weltraum - das wär was! Nicht, weil ich meinen Göttergatten alle Nase lang am liebsten auf den Mond schießen würde. Sondern, weil ich ihm ab und an auch mal was gönne. Mit seinem gemütlich-runden Ranzen ist Schwerelosigkeit ja vielleicht eine vergnügliche Angelegenheit. Außerdem ginge auch ich nicht leer aus. Bekannt als die Konzer Astronautenfrau wäre ich begehrt von den Medien, beneidet von meinen Freundinnen und respektiert für die eiserne Treue zu meinem Helden. Höhepunkt der glorreichen Inszenierung: Mit einer goldenen Kutsche würden der Martin und ich nach seiner Ankunft - huldvoll winkend wie die Queen - in Konz einfahren. Menschenmassen jubeln unaufhörlich, während unser Sechsspänner sich durch einen Kreisverkehr zum nächsten quält. Der Bürgermeister enthüllt zum Empfang ein neues Kunstwerk, Konz ist Thema in der Tagesschau. Das wär's! Doch leider hat es sich jetzt ausgeträumt: Martin kommt gleich von der Arbeit. Wenn dann nicht pünktlich sein Lieblingsessen auf dem Tisch steht, gibt's mächtig Ärger. Beim Essen versteht er nämlich keinen Spaß. Deshalb weiß ich auch, von was er im Weltall die ganze Zeit träumen würde: von mir; und von mir und meinem Rollbraten - aus der Tube schmeckt der nämlich bestimmt nicht. Denkt mal drüber nach!Eure

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