Tiefer Riss durch Reinsfeld

Er habe nicht davon ausgehen können, dass das Projekt so heftige Reaktionen provozieren würde. So verteidigt Ortsbürgermeister Rainer Spies sein Vorgehen im Streit um die geplante Aufstellung des E-Plus-Sendemastes in Reinsfeld.

Der Konflikt mit der Bürgerinitiative gepaart mit parteipolitischen Streitigkeiten im Rat haben ohne Zweifel dazu geführt, dass durch Reinsfeld ein tiefer Riss geht und der Dorffrieden empfindlich in Mitleidenschaft gezogen wurde. Spies verweist zwar zurecht darauf, dass er lediglich ein zunächst einstimmiges Votum des Gemeinderats umgesetzt hat. Aus seiner Sicht ist auch nachvollziehbar, dass er sich in der ohnehin schon aufgeheizten Atmosphäre für die Einwohnerversammlung keinen Brandstifter in Person eines erklärten Mobilfunk-Gegners ins Haus nehmen wollte und stattdessen fachkundige Vertreter von Behörden eingeladen hat. Aber: Die umfassende Information der Bürger kam zu spät. Es bleibt ein Versäumnis, dass in Reinsfeld anders als beispielsweise im benachbarten Damflos die Einwohner bei der Standortsuche nicht in den Entscheidungsprozess eingebunden wurden und insbesondere die direkten Anlieger am "Alten Sportplatz" quasi vor vollendete Tatsachen gestellt wurden. Diesen Schuh müssen sich Spies und seine SPD anziehen. Allerdings sind sie nicht alleine. Auch CDU und OWL haben beim Grundsatzbeschluss im Herbst 2006 "A" gesagt. Sie müssen deshalb damit leben, dass jetzt das "B" folgt und die Errichtung des Sendemasts im Prinzip nur noch dann zu verhindern ist, wenn E-Plus einen Imageschaden verhindern will und von sich aus einen Rückzieher macht. a.munsteiner@volksfreund.de

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