Aus Alt wird Neu: Orgel aus gebrauchten Teilen bringt sauberen Klang in die Pfarrkirche

Horath · Das war nur mit viel Engagement und Spenden möglich: Binnen vier Jahren haben Horather Bürger ein ambitioniertes Projekt realisiert. In ihrer Pfarrkirche erklingt eine "neue" Kirchenorgel aus gebrauchten Teilen. Diese wurde jetzt eingeweiht.

 Für die feierliche Orgelweihe in der Horather Kirche ist Pfarrer Alexander Kurp an seinen früheren Wirkungskreis zurückgekehrt. Rechts im Bild ist Organist Gerhard Blasius. TV-Foto: Ursula Schmieder

Für die feierliche Orgelweihe in der Horather Kirche ist Pfarrer Alexander Kurp an seinen früheren Wirkungskreis zurückgekehrt. Rechts im Bild ist Organist Gerhard Blasius. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Horath. Der saubere Klang, der das Kirchenschiff erfüllt, entschädigt für alle Mühen. Und für die Skepsis, auf die das Vorhaben anfangs stieß. Nicht alle Bürger begrüßten die Idee, in Zeiten allgemein rückläufiger Kirchgängerzahlen in eine neue Kirchenorgel zu investieren. Dennoch glückte das Vorhaben, und das sogar seit ersten Überlegungen in 2011 in relativ kurzer Zeit.

Entscheidenden Anteil daran hat Orgelbauer Thomas Gaida aus dem saarländischen Wemmetsweiler. Spezialisiert auf Restaurierungen bot er an, für die Pfarrkirche St. Bartholomäus eine Orgel aus gebrauchten Teilen zusammenzubauen. Ein neues Instrument hätte in etwa das Dreifache der jetzigen Summe von rund 44 000 Euro gekostet. Noch fehlende 2000 Euro sollen Orgelpfeifen-Patenschaften einbringen.

Die Orgelweihe zelebrierte Pfarrer Alexander Kurp, seit knapp einem Jahr Seelsorger der Pfarreiengemeinschaft Plaidt bei Andernach. Pfarrgemeinderatsvorsitzender Günter Merschbächer hieß ihn als Mitinitiator des Projektes "an dessen alter Wirkungsstätte" willkommen.

Großer Dank gebühre allen, die bei den umfangreichen Arbeiten wie Ab- oder Aufbau ehrenamtlich anpackten, was mit Geld nicht aufzuwiegen sei. Stellvertretend nannte er Manuela Lorscheter, als Malerin verantwortlich für die künstlerische Gestaltung, sowie Schreiner Rudi Klein und Heinz Reuter. Professionell überarbeiteten sie Holzelemente und fertigten ergänzende Verkleidungen an für den erweiterten Orgelprospekt, den sichtbaren Orgel-Teil. Klein arbeitete mehr als 400 Stunden unentgeltlich, Reuter gut 50 Stunden, in denen er vor allem drechselte und Profile fräste.

Vom Klang der neuen Orgel sind beide begeistert. Organist Gerhard Blasius verstehe es, darauf zu spielen: "Das ist schon ein großer Unterschied zu früher", kommentierte Klein.
Zur Entscheidung der Pfarr- und Verwaltungsräte, das Vorhaben anzupacken, sagte Merschbächer folgendes: "Wir sind überzeugt, dass es auch in Zukunft eine Gemeinde geben wird, die sich in unserer Kirche zu Gottesdiensten trifft."

Außerdem bereichere eine Orgel ja auch das kulturelle Leben, dankte er nicht zuletzt den vielen Spendern: Privatleuten, Firmen, die auch Material und Geräte stellten, Vereinen, Jagdgenossenschaft und Ortsgemeinde. Zum Festhochamt ließ Blasius auf ebenfalls erweiterten Tastenreihen die Orgel erklingen und sang mit Anja Nehren einige Lieder als Duett. urs

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