Ausgefuchstes Programm

MORBACH. Das Dutzend ist voll: Zwölf kulturelle Veranstaltungen sind für das zweite Halbjahr 2003 im Festsaal und in der Sporthalle in der Baldenauhalle geplant. Fast alle bestreitet erneut die Villa Fuchs aus Merzig als Veranstalter.

"Wir haben uns erneut ein ehrgeiziges Programm vorgenommen", sagt Roland Nilles von der Villa Fuchs zu Beginn des Pressegesprächs. Ehrgeizig ist es wirklich. Insgesamt ist die Villa Fuchs verantwortlich für zehn der geplanten zwölf Veranstaltungen. Und da ist alles dabei: von Musical-Produktionen über Volkstheater bis hin zum Kindertheater. Die größten und mit 28 bis 39 Euro Eintritt auch die teuersten Produktionen sind nach Auskunft von Nilles die "Musical Starlights" und "Fire of Dance". Mit den "Musical Starlights" kommen 60 Musiker und Tänzer mit den bekanntesten Stücken aus Werken von Andrew Lloyd Webber und den Disney Musical Produktionen, darunter der "König der Löwen", "Das Phantom der Oper", "Die Schöne und das Biest", "Cats", "Aida" und der "Glöckner von Notre Dame" in den Hunsrück. Bei "Fire of Dance", einem Spektakel für alle Tanz-Enthusiasten, werden Morbacher und Auswärtige eine "Bühne voller Beine" erleben. "Und zwar alles live und nichts aus der Konserve", wie Nilles versichert. Nichts aus der Konserve

Steppweltmeister Guillem Alonso ist mit seinem legendären Stepptanz auf Sand ebenso mit von der Partie wie Roser Font, die Original-Stomp-Solistin, die eine Großküche mit Kochtöpfen in einen Hexenkessel verwandelt. Beide Produktionen werden von Trierischen Volksfreund präsentiert. Vor allem wegen des großen Platzbedarfes auf der Bühne werden diese beiden Veranstaltungen in der Sporthalle stattfinden. Insbesondere bei "Fire of Dance" geht man in die Höhe, damit das Publikum auch in den hinteren Reihen die Beine sehen kann. "Das haben wir von Gaelforce Dance gelernt", gesteht Karl-Heinz Erz von der Tourist-Information Morbach. Die Produktion sei hervorragend gewesen, allerdings habe es manche Beschwerde gegeben, weil von den Füßen teils nichts zu sehen war. Ganz neu im Programm ist eine Kriminalkomödie: "Mord auf Rechnung" mit Julia Heinemann, die das Fernsehpublikum aus Serien wie "Ich heirate eine Familie", "Rettungsflieger" "Der Bulle von Tölz" und "Ein Fall für zwei" kennt. "Das ist ein Versuch", erklärt Nilles, der der Auffassung ist, eine Krimikomödie gehöre einfach zum Gesamtpaket hinzu. Die Komödie wird ebenso vom TV präsentiert wie das Kindermusical "Der kleine Eisbär", vier weitere Produktionen und ein Volkstheaterstück. Nach kölschen Klängen mit dem Millowitsch-Theater hört sich's im Dezember eher bajuwarisch an: "Steiners Theaterstadl" macht hier Station. Wenig später wird es richtig weihnachtlich mit den "Voices of Gospel" - die einzige Veranstaltung der Villa Fuchs in diesem Jahr, die nicht in der Baldenauhalle stattfindet. Passend zur Musik geht es in die St.-Anna-Kirche. Doch damit sind die Macher der Villa Fuchs noch längst nicht am Ende: Auch so bekannte Namen wie Hannes Wader und die Ex-DDR-Kultband "The Puhdies" machen in Morbach Station. Das einzige von den Erben für Europa autorisierte "Glenn Miller Orchestra", dirigiert von Will Salden, soll im Hunsrück die Erinnerung an den legendären Swingmusiker wachhalten. Das Jahr 2004 beginnt für Opernfreunde mit einem weiteren Glanzlicht. Nachdem die Hunsrücker im Sommer in der Burgruine in Hunolstein "Nabucco" genießen konnten, wartet im Januar kommenden Jahres die "Guiseppe Verdi Gala" auf die Fans des italienischen Komponisten, ebenfalls vom TV präsentiert. "Das ideale Weihnachtsgeschenk", findet Karl-Heinz Erz. Verpflichtet fürs Jahr 2004 wurden ebenso wie die "Starparade der Volksmusik", die in diesem Jahr in Morbach sehr erfolgreich waren, die Sängerin Pe Werner und der Kabarettist Dieter Nuhr. Kulturelles auf hohem Niveau

"Hoffentlich kommen genügend Besucher", wünscht der Morbacher Ortsvorsteher Hans Jung den Verantwortlichen. Immerhin hatte man wegen der geringen Zuschauer in diesem Jahr Bodo Bach ausfallen lassen. Auch die anderen Veranstaltungen waren nicht so gut besucht wie erhofft. Roland Nilles führt dies darauf zurück, dass in Morbach ein "Kulturprogramm auf hohem Niveau" geboten wird. Das müsse erst kommuniziert werden.

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