Ausstellung beleuchtet dunkles Kapitel des Hunsrücks

Wederath · Trierer Historikerin erforscht dunkles Kapitel der Geschichte und präsentiert ihre Ergebnisse ab 17. April im Archäologiepark Belginum. Bis zu 60 000 Menschen verlohren in der frühen Neuzeit durch Hexenprozesse ihr Leben.

Wederath. In der Forschungsreihe "Frauengeschichte der Hunsrück-Region", die von der Europäischen Union gefördert wurde, präsentiert der Archäologiepark Belginum eine Ausstellung über Hexerei-Prozesse.
Die Trierer Historikerin Rita Voltmer präsentiert ab 17. April ihre Forschungsergebnisse in einer Ausstellung im Archäologiepark.
Voltmer hat dazu zehn Schicksale anhand der überlieferten Akten aus diesem Zeitraum minutiös aufgezeichnet. Die Ausstellung "Hexentod. Hexereiverfahren im Hunsrücker Raum im 16. und 17. Jahrhundert" zeigt eine Zeit des Umbruchs im Hunsrück. Dabei habe es sich nicht nur um die Verfolgung von rothaarigen Frauen gehandelt, die mit Kräutern experimentierten. Auch von einem Hexenwahn könne nicht die Rede sein, erklärt die Expertin.
Es gab unterschiedliche Faktoren, die zu den Hexenverfolgungen in der frühen Neuzeit geführt hätten.
Hinrichtungsplätze an Grenzen


Die Ausstellung legt deshalb den Schwerpunkt auf die Hexenprozesse, die in diesen Jahren zum Tod von mindestens 60 000 Menschen in Europa geführt haben, so Voltmer.
Aberglaube wurde im Grunde genommen missbraucht, um die Herrschaft über das Territorium unter Beweis zu stellen. Deshalb wurden die Hinrichtungsplätze gerne an die Grenzen gebaut, um Fremden zu zeigen, wer der Herr des Territoriums ist. Die Ausstellung wird im Rahmen des Leader-Projektes "Frauengeschichte der Hunsrück-Region" von der Europäischen Union gefördert.
Am Sonntag, 17. April, wird die Ausstellung im Archäologiepark um 11 Uhr eröffnet. hpl
Extra

17. April, 11 Uhr: Eröffnung der Sonderausstellung "Hexentod - Hexereiverfahren im Hunsrücker Raum". 22. Mai: Internationaler Museumstag, 11 Uhr Führung durch die Ausstellung, 14 Uhr: Musik mit dem Shamrock-Duo, ganztägig freier Eintritt.Es sprechen Andreas Hackethal, Bürgermeister der Gemeinde Morbach, Rosemarie Cordie, Leiterin des Archäologieparks und Rita Voltmer von der Univesität Trier. 26. Mai: Neuzeitliches Symposium "Essen, Trinken, gute Gespräche", 17 Uhr. 15. bis 19. August: Ferienfreizeit, täglich von 9 bis 16 Uhr. 11. September: Tag des offenen Denkmals und "Krombierebrotschesdaach" des Fördervereins Wederath. 13. Oktober: 18 bis 21 Uhr: "Nachts im Museum", Krimilesung und Führung für Kinder. 1. Mai, 5. Juni, 3. Juli, 7. August, 4. September, 2. Oktober, 6. November: Offene Führungen, jeweils 11 Uhr. Geöffnet: 22. März bis 6. November, 10 bis 17 Uhr, montags außer feiertags geschlossen. hpl

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