Birke immer beliebter
Morbach/Thalfang · Das Forstamt Dhronecken und der Forst-Eigenbetrieb Morbach melden für die letzten fünf Jahre eine Verdreifachung des Brennholzeinschlages, aber nur eine Verdoppelung des Preises. Die Diskussion um den Nationalpark rückt jetzt die Birke immer mehr in den Vordergrund.
Morbach/Thalfang. Sie fällt auf mit ihrer schönen weißen Rinde, pflanzt sich selbst und schmeckt dem Wild nicht: Die Birke macht gerade als Brennholz Karriere im Hunsrück. Die Stürme der 1990er Jahre bahnten dieser Baumart ohne Zutun des Menschen den Weg.
"Mit 1000 Festmetern haben wir jetzt erstmals eine nennenswerte Menge geerntet", freut sich Guido Haag vom Forst-Eigenbetrieb der Einheitsgemeinde Morbach, die 3000 Hektar Wald besitzt. Buchen und Eichen bleiben jedoch beim Brennholz die Spitzenreiter.
Birke brennt fast wie Buche
Bei einer Verdreifachung der Nachfrage auf 4000 Raummeter in den letzten fünf Jahren sind die Preise nur um 50 Prozent gestiegen. 31 Euro kostet der Raummeter, wenn die Stämme vom Forst an den Wegesrand gestapelt werden. Selbstwerber zahlen für Kronenholz ab 15,50 Euro. "Das sind die Taxpreise der Versteigerungen", stellt Haag klar.
Am meisten Geld wird für Holz geboten, das mit Auto und Anhänger gut zu erreichen ist. Birke, mit fast dem gleichen Brennwert wie Buche, ist mit 21 Euro für den Raummeter gestapelt am Wegesrand derzeit ein richtiges Schnäppchen.
"Das Preisniveau halten wir aus sozialen Gründen", verrät Haag. Die Bürger sollen so auch einen guten Bezug zur Natur behalten und den Wald wertschätzen: "Mit kleinem Geld kann die Energieversorgung gesichert werden." Die Termine für die Versteigerungen werden rechtzeitig bekanntgegeben.
Enormer Anstieg
Das Forstamt Dhronecken hat die Fachaufsicht für alle Forstbetriebe in Morbach und Thalfang. "Im Jahr 2000 haben wir noch 4600 Festmeter Brennholz verkauft. Im letzten Jahr waren es 19 450", erklärt der Technische Produktionsleiter (TPL), Jürgen Schmidt. Ein Festmeter entspricht 1,4 Raummetern.
Das Forstamt setzt den Preis für den Raummeter am Wegesrand mit 35 Euro an, eine Empfehlung der Landesforsten in Neustadt/Wied. Die 19 Ortsgemeinden von Thalfang können die Preise jedoch für ihren jeweiligen Kommunalwald selbst festlegen. Bei den jeweiligen Ortsbürgermeistern und Revierförstern kann bestellt werden.
Begeisterung für das Unkraut
Schmidt ist begeistert von dem einstigen "Forstunkraut Birke", vor allem im Hinblick einer eventuellen Entscheidung für einen Nationalpark in der Region. "Falls der Park sich auch auf unseren Zuständigkeitsbereich erstreckt, entsteht ein Nutzungsausfall bei der Buche", erklärt TPL Schmidt. Das kann nach der Vorstellung des Forstmannes von Birken, Eichen, Aspen, Roteichen und auch Nadelholz ausgeglichen werden.
Alle, die mit der Kettensäge hantieren, müssen ab sofort eine entsprechende Qualifikation nachweisen. Der Förster Bernd Lischke bietet für das Forstamt im Hunsrückhaus entsprechende Kurse an. Er ist unter der Telefonnummer 06504/95 45 96 erreichbar.
Forstamt Drohnecken
Extra
Das Forstamt Drohnecken betreut die Waldflächen des Landes, der Verbandsgemeinde Thalfang, der Einheitsgemeinde Morbach sowie Teile der Verbandsgemeinden Hermeskeil und Schweich. Das Gebiet mit einer Größe von 16 000 Hektar wird südlich begrenzt vom Höhenrücken des Schwarzwälder Hochwaldes und des westlichen Idarwaldes. Es dehnt sich in Ost-West-Richtung vom Idarkopf bis zur Hermeskeiler Mulde aus. Im Norden reichen die Wälder stellenweise an die oberen Moselhänge heran. Auskunft zu allen Fragen rund ums Brennholz erteilt das Forstamt unter der Telefonnummer 06504/9547-0 oder per E-Mail (Adresse: forstamt.dhronecken@wald-rlp.de). Im Internet informiert es unter der Adresse www.wald-rlp.de. Dort sind auch die Telefonnummern aller Revierförster zu finden. doth
