Drei Riesen fangen den Wind ein

HOPPSTÄDTEN-WEIERSBACH. Auf der Gemarkung Hoppstädten-Weiersbach errichtet eine Firma aus Neumagen-Dhron derzeit drei Windkraftanlagen. Zwei weitere sind geplant.

Bereits im Dezember 1996 gingen drei Generatoren derWindkraftwerke Obere Nahe auf dem Eborner Borg im Norden vonHoppstädten ans Netz. Jetzt baut auch die WEAG Future Energies AGaus Neumagen-Dhron drei Rotoren in der Doppelgemeinde: an dersüdöstlichen Weiersbacher Banngrenze zur Gemeinde Leitzweiler,deren nächste Häuser mindestens 700 Meter entfernt sind. Nochweiter ist die Distanz zu Weiersbach. "Ein hinreichender Abstandfür Schall und Schatten", betont Projektleiter Thomas Schemer.Ende Juni nimmt die WEAG in der Gewann "Langer Saatlen" amScherenhügel den ersten Windkonverter vom Typ GE Wind mit 1500Kilowatt Nennleistung, 85 Meter Nabenhöhe und 77 MeterRotordurchmesser in Betrieb, kündigt derDiplom-Umweltwissenschaftler an. Zwei weitere folgen wenigspäter. "Diese drei Anlagen erzeugen jährlich etwa neun MillionenKilowattstunden umweltfreundlichen Strom", legt der 31-Jährigedar, der Investoren sucht, die Gesellschafter einer eigensgegründeten GmbH & Co. KG werden: "Damit haben die Bewohnervor Ort die Möglichkeit, sich finanziell an dem Windpark zubeteiligen." Für zwei weitere Türme am Zeilstein beantragte dieFirma eine Genehmigung. Seit 1996 beschäftigt sich die WEAG miterneuerbaren Energien, insbesondere Windenergie und Biomasse, undinstallierte im selben Jahr ihr erstes Windrad - ebenfallsin der Verbandsgemeinde Birkenfeld: auf der Hirnbergspitz beiOberbrombach. Mittlerweile sammelte sie mit 14 "weißen Riesen",die sie technisch betreut und überwiegend auch kaufmännischverwaltet, im Raum Trier und in der Eifel viel Erfahrung. Einejährliche Entschädigung erhalten die GemeindenHoppstädten-Weiersbach und Leitzweiler für die Zufahrt und dieKabeltrassen, nicht hingegen für Grund und Boden: Dasgrößtenteils angekaufte Gelände gehörte Privatleuten, erläutertder WEAG-Chef. Ein Fundament ist gegossen, zwei weitere sind inArbeit. Nur eine Turbine kann am Lindenhof bei Leitzweiler ansNetz angeschlossen werden. Aus Kapazitätsgründen muss der Stromder anderen über eine neun Kilometer lange Kabeltrasse nachRuschberg geleitet und dort ins Umspannwerk des Energieversorgerseingespeist werden. Schon Mitte der 90er Jahre war Karl-HeinzGubernator, Technischer Vorstand der WEAG, an die GemeindeHoppstädten-Weiersbach heran getreten, er hatte die Hügel imSüdosten von Weiersbach im Visier, erinnert sichOrtsbürgermeister Arnold Meiborg: "Zunächst lehnten wir ab, dauns die drei Anlagen auf dem Eborner Berg reichten." Bald gewanndie Gemeindevertretung jedoch die Erkenntnis, "dass dieGenehmigungen auch gegen unseren Willen erteilt werden können".Denn über einen rechtskräftigen Flächennutzungsplan, der dieWindenergie reglementiert, verfügt die VG Birkenfeld noch nicht.Daher entschloss sich der Gemeinderat, den Bebauungsplan"Windkraft Steinerner Mann" mit fünf exakt festgelegtenStandorten aufzustellen. "Mehr Windräder wird es auf unsererGemarkung nicht geben", versichert Meiborg und lobt die"angenehmen Verhandlungen" mit dem Unternehmen.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort