Für die Gesundheit und den guten Zweck
Die Kooperation des Fördervereins schwerstkranker Kinder Hunsrück mit Morbacher Sportlern hat sich etabliert. Dem sechsten Schinderhannes-Lauf haben sich rund 50 Personen angeschlossen, die dafür teils weite Anreisen in Kauf genommen haben.
Morbach. (urs) Die einen preschen einfach so los, die anderen eilen mit ihren Stöcken hinterher. Doch das Ziel der Läufer und Walker, sprich Schnellgeher, ist ein und dasselbe: Sie wollen etwas für ihre Gesundheit tun und gleichzeitig ihren Beitrag für einen guten Zweck leisten. Wer davon profitieren wird, dass sie bereits am frühen Morgen durch Feld und Wald liefen, stand dieses Mal von vorneherein fest. Denn das Motto des sechsten Morbacher "Schinderhannes-Laufs" lautete "Laufen und Walken für Annika".
Die 16-jährige Annika Bauer aus Horath ist von Geburt an schwer mehrfach behindert und auf einen Rollstuhl angewiesen. Nach dem Tod ihres Vaters Peter, der im Frühjahr mit 47 Jahren an Krebs starb, fehlte es im Elternhaus vor allem an einem Treppenlift. Der Erlös des Schinderhannes-Laufs soll daher dazu beitragen, Annikas Familie den Alltag zu erleichtern.
Veranstalter des startgeldfreien jährlichen Spenden-Laufs für einen guten Zweck ist der Haager Verein Schwerstkranker Kinder Hunsrück. Laut der Vorsitzenden Brigitte Stierwald kooperiert der Verein mit Morbacher Sportlern. Für den sportlichen Part zeichneten Thomas Kochs Firma Ausdauersport und Patrick Heim vom "Sirona Sports-Club" verantwortlich. Vereinsmitglieder kümmerten sich um die Versorgung der Teilnehmer entlang der zehn, 21 und 32 Kilometer langen Routen sowie am Ziel im Erbach-Park. Seit der von Hospizläufer Jörg Engel (der TV berichtete mehrfach) 2005 initiierten Schinderhannes-Lauf-Premiere, gehen Jahr für Jahr 50 bis 60 Personen an den Start. Darunter auch Teilnehmer, die dafür eine weitere Anreise in Kauf nehmen. So wie Anke Zimmermann, die mit ihrem Mann extra für den Lauf aus Gladbach gekommen war. Erfahren von der Initiative hätten sie über Kochs Ausdauerteam. Die Frage, ob es mehr der Sport ist oder der gute Zweck, der sie anspornt, beantwortet die Läuferin ohne langes Überlegen: "In dem Fall geht es uns um beides." Es sei wichtig, ehrenamtliche Projekte zu fördern und die Öffentlichkeit dafür zu sensibilisieren.