Farbige Lichter verzaubern Hundheim

Hundheim · Mit 72 farbig angestrahlten Häusern hat der Künstler R.O. Schabbach bis zu 2000 Neugierige nach Hundheim gelockt. Für das kommende Jahr peilt er bei der dritten Auflage der Aktion Lichtdorf mit 100 illuminierten Häusern einen Eintrag ins Guinnessbuch der Rekorde an.

Hundheim. Bunte Dias haben den Hunsrückort Hundheim in eine Farbenlandschaft verwandelt. Bereits zum zweiten Mal hat der Künstler R.O. Schabbach sein Heimatdorf mit selbstgemalten Bildern in Szene gesetzt. 130 Diaprojektoren hat er mit stärkeren Lampen als üblich bestückt, um insgesamt 72 Gebäude zu illuminieren. Der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal ist voll des Lobes über die Lichtshow des umtriebigen Künstlers. "Wir erleben hier ein kleines Stück Zauberei", sagt er. Mit diesem tollen Erlebnis versetze Schabbach die Besucher in eine andere Welt. Landrat Gregor Eibes ist von der "wunderschönen Idee" des Künstlers, die Aktion in seiner Heimat umzusetzen, ebenfalls begeistert.
Ganze Heerscharen von Neugierigen, die teilweise von weit außerhalb der Einheitsgemeinde Morbach gekommen sind, begeben sich bei milden Temperaturen auf einen Rundgang durch das 660 Einwohner große Dorf. Schabbach schätzt, dass etwa 2000 Menschen das Lichterdorf genossen haben. Da strahlen zahlreiche Wohnhäuser in intensivem Blau, Grün und Rot, dort strahlen fischähnliche Fantasiefiguren von einer Wand. Die Front des Kindergartens erstrahlt in einem gelben Grundton mit roten, blauen und grünen Punkten. Das Rot, mit dem die Kirche angestrahlt wird, verleiht dem davor stehenden Kriegerdenkmal eine nahezu surreale Wirkung.
Die durch das Dorf strömenden Besucher und das farbige Licht verleihen Hundheim an diesem Abend eine zauberhafte Atmosphäre. "Es ist ein schönes Gefühl der Harmonie, das man im Dorf spürt", sagt der Hundheimer Peter Tresch. "Das ist alles ganz super", schwärmt der Bischofsdhroner Lothar Schabbach. Ihn freut es, dass so viele Hausbesitzer mitmachen. "Das ganze Dorf ist schön, das hat der Künstler gut hinbekommen", sagt der Hundheimer Winfried Reichert.
Während Dennis Massenkeil schon bei der Erstauflage im vergangenen Jahr sein Haus beleuchtet hatte, richtet Bärbel Schuh erstmals zwei Projektoren auf ihre Immobilie. "Wir fanden die Aktion im letzten Jahr so toll und hatten uns geärgert, dass wir uns damals nicht beteiligt hatten", sagt sie. Viele haben Tische und Bänke vor ihre Türen gestellt und verkaufen Getränke sowie Speisen von selbst gebackenem Brot bis hin zu Rollbraten. Der Erlös fließt an die Mali-Hilfe. Der Künstler ist zufrieden mit der Resonanz. "Es sind großartige Illuminationen dabei, ich bin von vielen Menschen angesprochen worden", sagt er. Im kommenden Jahr nimmt er einen neuen Anlauf: Dann will er 100 Häuser anleuchten und den Hundheimern damit zu einem Eintrag im Guinnessbuch der Rekorde verhelfen.
volksfreund.de/fotosExtra

R. O. Schabbach ist 50 Jahre alt und in Düsseldorf geboren. Seine Vorfahren stammen aus Hundheim. Nach einer Lehre zum Goldschmied hat er mit seiner künstlerischen Karriere begonnen und war nach eigenen Angaben Schüler von Joseph Beuys. Schabbach hat sowohl in Deutschland als auch in den USA, Georgien und Malta seine Werke ausgestellt. In Morbach schmücken seine Werke den Kreisel am Ortseingang sowie öffentliche Gebäude wie das Rathaus und die Grundschule. Schabbach ist in den vergangenen Monaten in die Schlagzeilen gekommen, weil er den Hochmoselübergang bei Ürzig nach dessen Fertigstellung mit seinen Dias illuminieren will. cst

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