Film lockt auf die Spuren der Heimat
Morbach · Die Hunsrücktouristik plant einen Werbefilm, der Besucher an die Drehorte der Filmtrilogie von Edgar Reitz und auch in das Café Heimat in Morbach locken soll. Das Café, in dem das Werk des Regisseurs gewürdigt werden soll, öffnet Ende Juni anstatt im Mai.
Morbach. Im Herbst startet der neue Film von Edgar Reitz "Die andere Heimat" in den deutschen Kinos. Mit der Ausstrahlung in den Kinos und anschließend im Fernsehen rückt der Hunsrück wieder in den Fokus zahlreicher Zuschauer.
Damit das heimatliche Mittelgebirge von der erhofften Aufmerksamkeit profitiert, hat Jörg Winkhaus von der Hunsrück-Touristik den Anstoß für einen drei Minuten langen Werbefilm gegeben. Darin sollen Gebäude und Orte gezeigt werden, die mit der Heimat-Trilogie und dem Namen Edgar Reitz verbunden sind und Touristen auch etwas bieten können. Dazu gehören das geplante Café Heimat in Morbach, das Dorf Gehlweiler als Drehort des neuen Films, das Hunsrückmuseum in Simmern sowie das Günderodehaus bei Oberwesel. Das Günderodehaus war Drehort für Heimat 3. Das Hunsrückmuseum befasst sich in seiner Ausstellung mit Reitz und seinen Filmen.
Der Werbefilm soll laut Winkhaus in den vier Einrichtungen gezeigt werden und den Betrachter animieren, sich auch die anderen im Film gezeigten Orte anzuschauen. Zudem wird an eine Präsentation im Internet gedacht.
Der Streifen soll im August gedreht werden, sofern die Träger der vier Einrichtungen die Finanzierung des Projektes zusagen. Winkhaus schätzt die Kosten auf 6000 bis 7000 Euro. Doch wie sieht es aus mit dem Café Heimat, das im Elternhaus von Edgar Reitz eingerichtet wird? Ursprünglich sollte es bereits zur Premiere von "Die andere Heimat" bei den Festspielen in Cannes Mitte Mai öffnen. Aber in dem Gemäuer im Ortskern hat sich in den vergangenen Monaten nichts Erkennbares getan.
Ein Drehbuch für die Innendeko
Die Eröffnung wird denn auch verschoben, wie Pächter Alfons Schramer auf TV-Anfrage bestätigt. "Es wird Ende Juni, bis wir fertig sind", sagt Schramer. Dabei sei von gastronomischer Seite alles in trockenen Tüchern. Die Theke sei fix und fertig, nur noch nicht eingebaut. Es hänge allein an der Innendeko. Schramer: "Das Gebäude ist sehr klein, da muss jeder Zentimeter wohl überlegt sein. Wir sind dabei, zusammen mit einer Agentur ein Drehbuch für die Inneneinrichtung zu schreiben." Die Details würden immer auch mit Edgar Reitz abgestimmt per E-Mail und bei Besuchen. Das dauere.
Im Café Heimat sollen Bilder und Requisiten der Filme von Reitz gezeigt werden. Auch Kulturveranstaltungen sind geplant. Reitz hat angekündigt, zu einigen dieser Veranstaltungen nach Morbach zu kommen.
Die Gemeinde hat mit der Edgar-Reitz-Filmstiftung vereinbart, dass ihr das Reitz-Haus zwölf Jahre lang pachtfrei überlassen wird. Im Gegenzug dafür hat sie zugesagt, den Bau zu sanieren. 102 000 Euro sind dafür eingeplant.
