Gutachter haben vor wenigen Tagen Birkenfeld als Standort für ein Erlebnisportal des künftigen Nationalparks vorgeschlagen. Dort soll das Thema "Heimat" den Besuchern nahegebracht werden.
Die Fachleute halten das Thema als Markenkern für den Nationalpark für geeignet (der TV berichtete). Einem Eingangsportal in Birkenfeld zum Thema Heimat räumen die Wissenschaftler vom Deutschen Alpenforschungsinstitut in München im Gutachten aufgrund der Aktualität des Themas eine hohe Priorität ein.
Auch wenn die Handlungsorte der Filme von Edgar Reitz räumlich nicht im Nationalpark liegen, bieten die Hunsrückdörfer laut Gutachten eine geeignete Kulisse, die Thematik erlebbar zu machen und Beziehungen zu Ausgewanderten und Daheimgebliebenen zu thematisieren, heißt es darin. Als Ausgangspunkt würde es sich anbieten, eines der bestehenden Museen, die regionale Historie darstellen, zu nutzen.
Doch was sagt der aus Morbach stammende Regisseur Edgar Reitz dazu, der das Thema in seinen Filmen populär gemacht hat? Seine Antwort fällt kurz, aber eindeutig aus: "Absurd, eine Schnapsidee", sagt er. Ein Eingangsportal in Birkenfeld habe keine Verbindung zu den Episoden der Filmreihe. Das Thema habe dort keine Chance und werde sich nicht durchsetzen, sagt der Regisseur.Fünf Themenportale

Vorher hatte sich der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal schon gegen den Vorschlag ausgesprochen. Für ihn gehört das Thema Heimat nach Morbach. Allerdings ist Hackethal für Gespräche offen, inwieweit das Thema am Standort Morbach ausgebaut werden kann. Die Gutachter schlagen insgesamt fünf Erlebnisportale vor. Davon befinden sich drei im Landkreis Birkenfeld, eines davon ist das Portal mit dem Thema "Heimat" in Birkenfeld.
Auf der Wildenburg soll die Wildkatze als Symboltier des Nationalparks thematisieren, und in der Stadt Idar-Oberstein soll ein interaktives Edelsteinerlebnis entstehen.
Das Hunsrückhaus am Erbes kopf soll sich Waldthemen widmen. In Otzenhausen (Kreis St. Wendel im Saarland) soll das Portal das Thema Kelten umsetzen.