Für Frieden auf der ganzen Welt - Litauische Jakobswegpilger machten Station in Gräfendhron und Trier

Gräfendhron/Trier · Auf ihrem Weg von Litauen ins spanische Santiago de Compostela haben 20 Pilger in Gräfendhron übernachtet. In den fünf Monaten, die sie zu Fuß unterwegs sind, legen sie insgesamt 4650 Kilometer zurück.

 Nach einem kurzen Gottesdienst in Gräfendhron machen sich die Pilger aus Litauen auf den Weg zu ihrem nächsten Etappenort Trier. TV-Foto: Ursula Schmieder

Nach einem kurzen Gottesdienst in Gräfendhron machen sich die Pilger aus Litauen auf den Weg zu ihrem nächsten Etappenort Trier. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Gräfendhron/Trier. Aufgebrochen sind sie am Berg der Kreuze, einem Wallfahrtsort in Litauen, von dem es nahezu geradlinig nach Santiago de Compostela geht. Am 16. Oktober wollen sie im Nordosten Spaniens eintreffen, gut fünf Monate nach ihrem Start am 5. Mai.
Denn die Jakobswegpilger begleitet zwar ein Bus, der ihr schweres Gepäck transportiert. Doch den Weg selbst, ihr großes Ziel, gehen sie zu Fuß. Mal legten sie pro Tag 28 Kilometer zurück, mal wie von Gräfendhron nach Trier etwa 40, erzählte Zita Daubaraité, eine katholische Ordensschwester. "Wir gehen schnell - denn wir tragen ein etwa 55 Kilo schweres Kreuz." Die Träger, immer je ein Mann und eine Frau, wechseln sich alle 15 Minuten ab, sodass jeder der 20 Pilger an die Reihe kommt.
Ursprünglich schlossen sich 30 Leute an - zehn aber nur knapp 14 Tage bis zur Grenze nach Polen. Aufgeben musste bisher nur eine Frau, deren Beine nicht mehr mitspielten. Eva, mit 21 Jahren die Jüngste von etlichen jüngeren Leuten der Gruppe, hat keine Probleme. Sie sei zum ersten Mal dabei, erzählte sie. Berichte ihrer Eltern und ihres Bruder, die 2013 pilgerten, hatten sie beeindruckt.
Veranstalter der Reise ist der Verein Piligrimas, der etwa alle zwei Jahre Touren wie nach Rom, Jerusalem oder Mexiko anbietet. Reiseleiter Gintaras Naudziunas kümmert sich zeitig vorab um günstige Übernachtungsmöglichkeiten, indem er etwa Pfarrbüros anschreibt.
In Gräfendhron konnten die Pilger im Gemeindehaus und Sportlerheim übernachten beziehungsweise frühstücken. Günther Steinmetz, Ortsbürgermeister und Vorsitzender der Pfarrei Berglicht mit Gräfendhron und Merschbach, organisierte sogar Kaplan Paul Eich. Bevor die Wallfahrer wieder aufbrachen, feierte er mit ihnen einen kurzen Gottesdienst - in Latein, Litauisch und Deutsch. Steinmetz würdigte die Leistung der Pilger, die unterwegs um Frieden in Europa und in der Welt beteten, was ja nur zu unterstützen sei. urs

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