Hausbesitzer sollen Ortsbild verschönern

Morbach · Durch Fördergeld sollen Hausbesitzer im Ortsbezirk Morbach animiert werden, Geld in ihre Immobilien zu stecken. Das Ziel: ein besseres Erscheinungsbild der Straßenzüge, die an das Ortszentrum angrenzen.

 Die ehemalige Morbacher Grundschule in der Hebegasse steht seit einiger Zeit leer und macht einen sanierungsbedürftigen Eindruck. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Die ehemalige Morbacher Grundschule in der Hebegasse steht seit einiger Zeit leer und macht einen sanierungsbedürftigen Eindruck. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Morbach. Nachdem sich das Morbacher Zentrum durch die Ortskernsanierung in einer ansprechenden Optik präsentiert, sollen auch anliegende Bezirke aufgewertet werden. Denn dort gibt es Bedarf, einzelne Gebäude zu sanieren und in einen zeitgemäßen Zustand zu bringen, sagt Bürgermeister Andreas Hackethal. Er hat in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats ausgeführt, dass insbesondere leerstehende Altbauten das Erscheinungsbild der Ortsmitte negativ beeinflussen. "Wir haben in diesem Bereich Bauruinen", sagt Hackethal. Deshalb strebt der Bürgermeister eine Aufnahme in das Teilprogramm "Ländliche Zentren" in der Städtebauförderung an. Damit fördert das Land diverse Projekte in einem abgegrenzten Viertel. Dazu gehören beispielsweise Entwicklungskonzepte, Untersuchungen, Planungen, Modernisierungen und Instandsetzungen.
Falls das Land dem Aufnahmeantrag zustimmt, können auch private Hausbesitzer in dem Gebiet mit Förderungen rechnen. Damit soll es Investoren leichter fallen, ihre Immobilien zu pflegen und zu erhalten. Wie hoch die Förderungen ausfallen können, weiß Hackethal noch nicht.
Damit Förderungen fließen können, muss der Gemeinderat das Gebiet abgrenzen sowie ein städtebauliches Entwicklungskonzept sowie eine Kosten- und Finanzierungsübersicht vorlegen. Angedacht sind zum einen die Grundstücke zwischen den Straßen Hinter dem Rathaus, Untere Bahnhofstraße, Hebegasse und Bernkasteler Straße sowie ein angrenzender Bereich, der von der Bernkasteler Straße von der ehemaligen Tankstelle Wilbert bis zum Oberen Markt, Finkenweg und Zur Lay eingerahmt wird sowie Flächen auf beiden Seiten des Gerberwegs.
Damit könnte auch die seit vielen Jahren angedachte Verbindung von den Geschäften am Dreieck zur Ortsmitte möglich werden, sagt der Bürgermeister.
Die Mitglieder des Gemeinderats begrüßen den Antrag, um von Städtebaumitteln zu profitieren. "Wir müssen ins Programm kommen", fordert Theo Wagner von der SPD. "Jeder sieht den Handlungsbedarf", sagt Kurt Müllers von der FDP. Der Ortskern und die Wege hinein müssten dringend attraktiver gestaltet werden.
Jürgen Jakobs von der CDU spricht bei dieser Thematik von Konsens im Gemeinderat. "Wir können für die Verschönerung der Straßenzüge nur Rahmenbedingungen setzen und Anreize schaffen", sagt er.
Der Gemeinderat hat einstimmig beschlossen, dass die Deutsche Stadt- und Grundstücksentwicklungsgesellschaft (DSK) zum Preis von 3748, 50 Euro einen Programmaufnahmeantrag erarbeiten soll. "Eine gute Investition, die ein Startschuss sein kann", sagt Uwe Andretta von Bündnis 90/ Die Grünen.
Der Antrag soll bis zum Herbst gestellt werden, da das zuständige Innenministerium in Mainz zu diesem Zeitpunkt die kommenden Jahresprogramme der Städtebauförderung aufstellt.

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