Heißer Sand und knatternde Mofas

Berglicht · Mit Musik der Zeit um 1960 hat eine Zwei-Personen-Revue Besucher in Berglicht verzaubert. Im Bürgerhaus frischten sie Erinnerungen an ihre Kindheit und Jugend auf.

 Gabriele und Alexander Russ in ihrem Element: Als Duo Bellevue lassen sie die Wirtschaftswunder-Zeit wieder aufleben. TV-Foto: Ursula Schmieder

Gabriele und Alexander Russ in ihrem Element: Als Duo Bellevue lassen sie die Wirtschaftswunder-Zeit wieder aufleben. TV-Foto: Ursula Schmieder

Berglicht. Lang ist es her, dass Lieder wie Minas "Heißer Sand" die Gemüter erhitzten und "Himbeereis und flotter Käfer" ganz oben auf der Sehnsuchtsliste standen. Das gleichnamige Programm des Duos Bellevue erinnert an diese Ära, die viele der etwa 50 Besucher im Bürgerhaus Berglicht selbst erlebt hatten. Mit verträumten Mienen genossen sie die "handgemachte" Musik von Gabriele und Alexander Russ, die zu Gitarren, kleiner Trommel und Konzertina singend das damalige Lebensgefühl vermittelten. Sei es, indem sich Alexander als knatterndes Mofa austobte oder als Radioreporter, der den Fußball-Weltmeisterschaftstitel 1954 kommentierte.
Dazwischen sorgten Original-Werbefilme wie mit tüchtigen Hausfrauen, die sich um ihre Spülhände sorgten, für Spaß. Und auch Fernsehhelden wie Lassie oder Jim Knopf, die damals noch in Gaststätten lockten. "Meistens gingen die Väter sonntagsmittags mit den Kindern dorthin - dann konnten sie ein Bier trinken", erzählte Alfred Eberhard (67), Besucher aus Berglicht.
In Gräfendhron war das nicht anders, bestätigte der von dort stammende Günter Wirz (63). Die "Wirtschaftswunder-Revue" des Duos zeichne daher ein stimmiges Bild dieser Zeit, untermalt von Liedern, "mit denen wir groß geworden sind". So etwa "Seemann lass das Träumen" von Lolita, Cliff Richards "Rote Lippen soll man küssen, "Schuld war nur der Bossa Nova" von Manuela oder Peter Kraus "Sugar sugar Baby".
Ähnlich mittreißend war ein Medley mit Bill-Ramseys "Zuckerpuppe aus der Bauchtanzgruppe" und seiner Pariser "Pigalle"-Mausefalle.
Das Duo dankte mit mehreren Zugaben für die anfeuernden Rufe des spontan mit klatschenden Publikums. Darunter nicht nur Gäste aus der Verbandsgemeinde, die im Rahmen von "Kulturelles rund um Thalfang" einlud. Auch fünf Morbacherinnen frischten "Erinnerungen auf".
Ebenso wie Marlies Roth, die als Gleichstellungsbeauftragte der VG Ruwer dort ähnliche Veranstaltungen organisiert und begeistert war von der Revue: "Mir hat das sehr gut gefallen." urs

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