Hilfen und Lebenswünsche hängen an Bäumen

Morbach · Was ist los im Morbacher Haus der Begegnung? Die dort beheimateten Vereine und Institutionen haben sich am Tag der offenen Tür vorgestellt. Viele Besucher haben sich auch für die Geschichte der ehemaligen Landwirtschaftsschule interessiert.

 Dorothee Anton und Antonia Jung von der Fraueninsel haben den Baum im Café mit Bildern von Frauen einst und jetzt geschmückt. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Dorothee Anton und Antonia Jung von der Fraueninsel haben den Baum im Café mit Bildern von Frauen einst und jetzt geschmückt. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Morbach. Bäume können verbinden. Sie können ein Symbol sein. An ihnen kann man auch den Wandel der Zeit darstellen, so wie es sechs Vereine und Institutionen, die sich am Tag der offenen Tür der ehemaligen Landwirtschaftsschule, heute Haus der Begegnung, besprochen haben. Jeder Verein hat einen Baum in seinen Räumen aufgestellt und themenbezogen dekoriert.
So zeigt der Verein Fraueninsel Bilder mit Frauen in verschiedenen Zeiten und Situationen. Beim christlichen Hospizverein Morbach hängen hingegen Zettel mit Wünschen von Menschen für ihr weiteres Leben. Die Caritas weist auf ihre Hilfsangebote für die Menschen in Morbach und Umgebung hin.
Die Kost, die den etwa 200 Besuchern am Tag der offenen Tür geboten wird, ist nicht immer leicht, beispielsweise beim sozial-psychiatrischen Dienst der Kreisverwaltung, die die Psychiatrie im Wandel der Zeit darstellt. Zudem haben sich die Landfrauen, die Christliche Jugend Morbach und der Hunsrückverein am Tag der offenen Tür im Haus der Begegnung beteiligt. "Die Vereine wollen sich und ihre Angebote in der Bevölkerung bekannter machen", sagt Wolfgang Berg vom Hospizverein. Und die Besucher fragen gezielt: "Bei uns haben sich Besucher nach Patientenverfügungen erkundigt", sagt Alexandra Thomas, Koordinatorin im Hospizverein. Bei der Caritas standen die Sucht- und Schuldnerberatung im Mittelpunkt des Interesses, sagt Stephan Arnoldy.
Neben den Angeboten hat auch die Historie der ehemaligen Landwirtschaftsschule die Besucher interessiert. Bei den Gesprächen im mit etwa 50 Gästen gut besuchten Café der Fraueninsel ist es still geworden, als Edith Baumgart von den Landfrauen und Monika Bohn Geschichten und Anekdoten aus dem ehemaligen Schulbetrieb erzählt haben.
Einige Besucher wie Maria Röder aus Morbach sind spontan ans Mikrofon gegangen und haben ebenfalls aus ihren Erinnerungen erzählt: "Wir mussten kein Schulgeld bezahlen, aber montags bei der Anreise Lebensmittel wie Mehl und Zucker mitbringen", sagt sie.
Neben einer landwirtschaftlichen und häuslichen Ausbildung vom Wäschewaschen bis hin zur Gartenpflege seien auch Werte vermittelt worden, die sie für ihr weiteres Leben geprägt haben, sagt Baumgart. "Jetzt nennt man das Alltagskompetenz. Das würde heute nicht nur den Mädchen, sondern auch den Jungen oft helfen." cst

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