Hunsrück - mein Heimatland

Der Hunsrück lebt. Unter anderem durch Heini Wahl. Seine Lieder spiegeln den urigen Landstrich und seine gastfreundlichen Einwohner wider.

 Heimatsänger Heini Wahl hat nach längerer Auszeit seine Volksmusiksänger-Laufbahn fortgesetzt. TV-Foto: Hans-Josef Loch

Heimatsänger Heini Wahl hat nach längerer Auszeit seine Volksmusiksänger-Laufbahn fortgesetzt. TV-Foto: Hans-Josef Loch

Morbach/Mörschied. Eine besondere Beziehung verbindet den Volksmusik-Sänger Heini Wahl mit Morbach, wo er seine zweite Langspielplatte in der alten Baldenauhalle vorstellte. Schon bei seiner Geburt war Heini Wahl reich. Reich an musikalischen Genen, die sein Vater ihm vererbte. Und dieses Gut förderte er immer wieder. Schon in der Volksschule in Kronweiler nahe Idar-Oberstein sang der Lehrer mit ihm alte Volkslieder, die er sich einprägte. Das war der Grundstock für die Karriere als Hunsrücker Heimatsänger, dessen Vorbild der große Muntermacher ,Willy Schneider ist. ,,Wenn ich mich für ein Titel-Thema entschieden habe, erstelle ich ein Textkonzept und versuche, die Worte mit einer passenden Melodie auszuschmücken. Und dann experimentiere ich so lange, bis beides eine harmonische Einheit ergibt", sagt der Volksmusik-Poet, der die landschaftlichen Schönheiten des Hunsrücks und des Nahetals teils volkstümlich laut und mitreißend, teils besinnlich leise und poetisch-träumerisch besingt. So schickte Wahl mit ,,Grüß mir mein Nahetal" einen Liebesbeweis an die Stätte seiner Kindheit und Jugend. Der Musikant, der mit knapp 18 sein erstes Akkordeon kaufte und mit seinem Bruder Tanzmusik spiel-te, hat bei seinen Liedern auch dem Volk ,,aufs Maul" geschaut und die Verhaltensweisen seiner Landsleute erkannt.Wanderungen und Spaziergänge

So beschreibt seine Mundart-Melodie ,,Vadda, lä de Broore off" treffend die Zubereitung des Hunsrücker Leibgerichts Spießbraten, der ,,Hunsrücker Bauerntanz" rückt Traditionen ins rechte Licht, und mit dem Lied ,,Die alte Hunsrückeisenbahn" weckt er Nostalgie-Gefühle für die gute alte Zeit, als die Leute nach 60 Wochenstunden auf Hunsrück-äckern und an Schleifmaschinen noch Zeit hatten, miteinander Weisen zu singen. Wanderungen und Spaziergänge haben Heini Wahl stets beflügelt, neue Lieder einzustimmen. So entstand ,,Heimat im Hunsrück" bei einer Tour von seinem heutigen Heimatort nach Enkirch sowie ,,Morgenläuten" bei einem Spaziergang, als sich Kirchenglocken mit Vogelgezwitscher zu einem Sonntagskonzert vereinten. Einen unvergesslichen Abend erlebte der 66-Jährige 1987 in Morbach, wo er etliche und zum Teil innige Freundschaften pflegt. In der alten Baldenauhalle stellte er bei einer Veranstaltung seine zweite Langspielplatte ,,Lieder aus der Heimat" vor. ,,Den Titel widmete ich all jenen, die in die Fremde zogen und sich gerne an die früheren Zeiten und alte Freunde erinnern", betont der Wahl-Mörschieder, dessen Lieder, oft im Fernsehen und Hörfunk gespielt, Hitparaden-Spitzenplätze belegten.Ein Mann, der Werte schätzt

Weil der Vater dreier Töchter in den sechziger und siebziger Jahren auf eine größere Sänger-Karriere verzichtete und sehr darunter litt, versprach ihm seine Frau in den Achtzigern volle Unterstützung bei seiner neuen Karriere. Höhepunkt seiner zweiten Heimatsänger-Laufbahn war der Sommer 1986. Beim Deutschen Wandertag in Koblenz fungierte er als Ansager und durfte gleichzeitig seine Hunsrücker Heimatlieder singen. Heini Wahl ist ein Mann, der Werte schätzt. In Liedern wie ,,Hochzeitsglocken" und ,,Dein Kind" bringt er dies zum Ausdruck. Der Botschafter seiner Heimat und Freund ,,echter musikalischer Handarbeit", der Akkordeon, Keyboard, Mundharmonika, Blockflöte, Klavier, Zither und Fanfare spielen kann, hat neben dem Wunsch nach bleibender Gesundheit nur noch eine Herzensangelegenheit: Dass der Titel ,,Heimat im Hunsrück" von vielen Blasorchestern und Chören einstudiert wird. Wahls neue CD ist beim Verkehrsamt Morbach oder unter www.lindenbaum-verlag.de erhältlich.

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