Hunsrück und Hochwald wollen an Zuschusstopf

Hermeskeil/Morbach · Es geht wieder um Millionen: Die nächste Förderperiode des Leader-Programms hat begonnen. Für die Region sind die Gelder lebenswichtig. Michael Hülpes, Vorsitzender der Aktions-Gruppe Erbes kopf, ist zuversichtlich, dass weiter Mittel fließen. Am 1. Oktober werden bei der Auftaktveranstaltung in Thalfang Ideen gesammelt

Hermeskeil/Morbach. "Wir sehen für unsere Region große Chancen", sagt Michael Hülpes, der Vorsitzende der Leader-Aktionsgruppe (LAG) Erbeskopf und Bürgermeister der Verbandsgemeinde Hermeskeil. Er hofft dabei auf Fördermittel aus dem europäischen Programm, Leader. 19 Bewerber für das Programm 2014 bis 2020 gibt es, insgesamt 15 davon werden ausgewählt (siehe Extra). Zwei Gründe nennt Hülpes für seinen Optimismus. Zum einen der geplante Nationalpark, der im kommenden Jahr startet und für den besondere Fördertöpfe bereitstehen sollen. Zum anderen war die Leader-Aktions-Gruppe (LAG) Erbeskopf, zu der neben der VG Hermeskeil auch die Verbandsgemeinden Kell am See, Birkenfeld, Herrstein, Thalfang am Erbeskopf, die Gemeinde Morbach, die Stadt Idar-Oberstein sowie Teile der Verbandsgemeinden Ruwer und Bernkastel-Kues gehören, schon in der vergangenen Förderperiode sehr erfolgreich bei der Umsetzung von Projekten. Insgesamt 55 Aktionen haben von Leadermitteln aus der EU profitiert.
Auftaktveranstaltung



Damit es mit der Förderung auch weiterhin klappt, muss jetzt die Bewerbung vorbereitet werden, erklärt Hülpes. Deshalb ist eine Auftaktveranstaltung am Mittwoch, 1. Oktober, 19 Uhr, in der Festhalle in Thalfang geplant. Rund 100 Einladungen sind dafür schon verschickt worden. Das sind vor allem regionale Gruppen wie die Landfrauen, Landwirte, regionale Erzeuger, Naturschutzverbände aber auch kommunale Politiker wie Landräte und Ortsbürgermeister.
"Eigentlich kann sich jeder einbringen", sagt LAG-Geschäftsführer Werner Haubrich. Er hofft, dass viele Interessierte zu der Veranstaltung kommen. "Es ist eine öffentliche Veranstaltung", stellt Haubrich klar. Wichtig sei, dass es eine "Bottom-up"-Aktion sei. Das heißt, dass die Gesellschaft und auch kleine Gruppen mit einbezogen sind.
Bei dieser Auftaktveranstaltung sollen die Handlungsschwerpunkte festgelegt werden. Hülpes und Haubrich denken dabei unter anderem an Dorfentwicklung, Tourismus. Arbeitskreise sollen danach die Ideen weiterentwickeln. Das ist viel Arbeit, denn der Zeitplan ist eng. Schon im Januar 2015 werden die Ideen vorgestellt. Wenn es mit der Förderung klappt, werden diese nach und nach mit Leben erfüllt. Erste Visionen sind aber schon in der vergangenen Förderperiode entwickelt worden, so dass jetzt nicht bei Null angefangen werden muss.
Hülpes und Haubrich geben sich selbstbewusst, was die Förderung angeht. Sie rechnen mit etwa 3,8 Millionen Euro, die der Region zugutekommen. Außerdem gebe es noch einen weiteren Fördertopf mit 12,5 Millionen Euro, die schwerpunktmäßig für den Nationalpark verwendet werden sollen. Auch auf einen Teil dieses Geldes hoffen Hülpes und Haubrich. "Es ist wesentlich, dass wir viele zum Mitmachen mobilisieren", sagen sie.Extra

Zu den bisher in der vergangenen Förderperiode mit Leader-Fördermitteln umgesetzten Projekten gehören unter anderem: VG Bernkastel-Kues: Mehrgenerationenpark Gornhausen. EG Morbach: Café Heimat in Morbach, Jakob-Maria Mierscheid-Weg, Holzmuseum Weiperath, Film "Dem Holz auf der Spur". VG Thalfang: Aufbau eines Hochseilgartens am Hunsrückhaus, Imagefilm Erbes kopf, Sanierungsgebiet Ortskern Breit, Kulturbahnhof 22 Thalfang. VG Hermeskeil: Planwagen der VG Hermeskeil, Mehrgenerationenpark Züsch, Neubau einer Dorf- und Kulturscheune in Rascheid. VG Kell am See: Beweidungskonzept Panzbruch in Greimerath, Saar-Hunsrück-Literaturtage auf der Burg Grimburg. VG Birkenfeld: Töpfercafé "AllerHand" Nohen, Solar-E-Bike Ortsmittelpunkt Ellenberg, Ferienwohnung Trauntal. VG Herrstein: barrierefreies Kupferbergwerk Fischbach. Stadt Idar-Oberstein: weitere Entwicklung des Ausstellungsgebäudes der historischen Weiherschleife in Tiefenstein. nojExtra

Die EU fördert durch Direktzahlung von Finanzhilfen aus sogenannte Strukturfonds. Wichtig für die Region ist der Europäische Landwirtschaftsfond für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER). Dieser betrifft die Bereiche Wettbewerbsfähigkeit der Land- und Forstwirtschaft, Verbesserung der Umwelt und der Landwirtschaft sowie Verbesserung der Lebensqualität im ländlichen Raum. Bereitgestellt werden für das Land Rheinland-Pfalz rund 300 Millionen Euro. noj

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