Kita Berglicht zieht 2016 um

Berglicht · Der geplante Neubau der Kindertagesstätte in Berglicht am Ortsrand nimmt immer konkretere Formen an: Der Zweckverband der Kita hat in dieser Woche den entsprechenden Bauantrag bei der Kreisverwaltung eingereicht. Spätestens im Sommer 2016 soll der Betrieb in der Industriestraße aufgenommen werden.

Berglicht. Lautes Kindergeschrei ist im Hintergrund zu hören, während Gabi Braunshausen dem TV am Telefon Rede und Antwort steht. Das fröhliche Stimmengewirr steht im Gegensatz zu dem, was die Leiterin der Kindertagesstätte Berglicht zu sagen hat: "Wir verwalten hier schon seit Jahren einen Mangel." Dieser Mangel trifft aber in der Hauptsache die Eltern, deren Sprösslinge eben nicht den gewünschten Betreuungsplatz in der Kita bekommen haben. 45 Kinder sind in der Kita Berglicht untergebracht, davon allerdings nur sechs Zweijährige. Deutlich mehr könnten es sein, berichtet Braunshausen: "Wir haben in diesem Jahr zwölf Voranmeldungen, die stehen auf der Warteliste." Doch die Betriebserlaubnis der Kita Berglicht umfasst eben nur sechs Plätze für Zweijährige - Einjährige dürfen gar nicht aufgenommen werden "Wir setzen damit weder den Zweijährigen-Rechtsanspruch noch den Einjährigen-Rechtsanspruch um", fasst Braunshausen zusammen. Ein weiteres Problem: die Ganztagsplätze. 30 Kinder werden über den Mittag hinaus in der Einrichtung betreut. "Die Ganztagsplätze sind immer belegt", sagt die Kita-Leiterin. Kein Wunder also, dass sie erleichtert klingt, wenn der geplante Neubau der Kita zur Sprache kommt: "Damit können wir uns endlich weiterentwickeln."
14 zusätzliche U-3-Plätze


Nach jahrelangen Diskussionen um einen möglichen Umbau der Kita am bisherigen Standort, der letztlich aber wegen der Lage des Gebäudes am Hang und den nicht vorhersehbaren Sanierungskosten für den aus den 1960er Jahren stammenden Altbau verworfen wurde, hatte sich der Träger der Kita, der Zweckverband Kindertagesstätte Berglicht, 2013 für den Neubau an anderer Stelle ausgesprochen (der TV berichtete). In der Industriestraße am Ortsrand von Berglicht soll ein etwa 700 Quadratmeter großes, eingeschossiges Gebäude entstehen: Der Zweckverband bestehend aus den Gemeinden Berglicht, Breit, Schönberg, Neunkirchen und Büdlich hat in dieser Woche bei der Kreisverwaltung den Bauantrag für den Neubau am Ortsrand gestellt - ein 1,5 Millionen Euro teures Projekt (siehe Extra). Das barrierefreie Gebäude soll 14 weitere Plätze für Unter-Dreijährige und unter anderem drei Gruppen- sowie Ruhe- und Nebenräume, einen Turn- und Mehrzweck- sowie einen Wickelraum schaffen.
Berglichts Ortsbürgermeister Gerhard Oberweis hofft auf eine zügige Erteilung der Baugenehmigung: "Dann könnten wir im Winter in die Ausschreibungen gehen und im nächsten Frühjahr mit dem Bau anfangen." Oberweis geht davon aus, "dass wir spätestens in den Sommerferien 2016 mit der Kita in den Neubau einziehen können".
Das bisherige Kita-Gebäude in der Straße "Im Berg" soll dann eine neue Nutzung bekommen. Eine Ganztagsbetreuung älterer Bürger ist laut Berglichts Ortschef ebenso im Gespräch wie auch die Schaffung von weiteren Mietwohnungen. Entschieden ist aber noch nichts: "Wir werden uns dazu im nächsten Jahr Gedanken machen", sagt Oberweis.Extra

Für den Neubau der Kita sind 1,5 Millionen Euro veranschlagt. Das Land zahlt pro geschaffenen U-3-Platz einen Zuschuss von 4000 Euro: Bei insgesamt 14 neuen Plätzen kommt so eine Summe von 56 000 Euro zusammen. Der Kreis Bernkastel-Wittlich ist mit gut 161 000 Euro mit im Boot. Die restlichen Kosten muss der Zweckverband Kindertagesstätte Berglicht tragen, wobei ein bestimmter prozentualer Schlüssel festgelegt ist: Die Gemeinde Berglicht übernimmt 67,5 Prozent, Breit 10, Schönberg 8,4, Neunkirchen 7,5 und Büdlich 6,6 Prozent. Berglicht trägt damit den Löwenanteil der Kosten und wird diesen über Kredite finanzieren. Für den Ort, der durch die sieben Windräder auf seiner Gemarkung regelmäßige Einnahmen hat, eine zu stemmende Belastung: "Bislang waren wir in der glücklichen Lage, einen ausgeglichenen Haushalt zu haben", sagt Ortsbürgermeister Gerhard Oberweis. neb

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