Luxemburger buddeln in Hunsrücker Erde
Wederath · Gemäuer aus römischen Zeiten sind die Leidenschaft seiner Mitglieder: Der luxemburgische Archäologieverein "D`Georges Kayser Altertumsfuerscher" hat zum 25. Mal ein Jugendlager veranstaltet, diesmal im Archäologiepark Belginum. Hierbei haben die Jugendlichen einige interessante Entdeckungen gemacht.
Wederath. Mit Schaufel, Pickel, Spaten und Pinsel waren sie fleißig: Beim 25. Jugendlager des luxemburgischen Archäologievereins "D'Georges Kayser Altertumsfuerscher", das dieses Jahr im Archäologiepark Belginum in Wederath stattfand, haben die 31 Teilnehmer in Zusammenarbeit mit dem Fachbereich Klassische Archäologie der Universität Trier die Arbeit eines Archäologen hautnah miterlebt.
Täglich haben sie von 8.50 Uhr bis 18 Uhr gegraben. "Die Jugendlichen waren dieses Jahr besonders fleißig", sagt Jacques Bonifas, Mitglied des Vereins und Betreuer. Das gilt zum Beispiel für die 17-jährige Carol Diederich aus Luxemburg. "Es war super, wirklich toll. Ich bin bereits zum vierten Mal dabei. Wir haben viel gefunden, das Beste davon ist der Standboden eines gläsernen Gefäßes", sagt Carol Diederich. Außerdem entdeckten Archäologen und Teilnehmer einen großen Keller, eine 2,50 Meter tiefe Zisterne und eine Trockendarre. Die Darre könnte möglicherweise auch ein Ofen gewesen sein. Allerdings wurden keine Feuerspuren gefunden. Zusätzlich untersuchte die Gruppe noch einen Tempel.
Zum Abschluss zeigten die Archäologen und die Teilnehmer bei einer Führung, was sie entdeckt haben. Die Gäste hörten interessiert zu. "Wir stehen hier auf historischem Boden", erklärt der örtliche Grabungsleiter, Marco Schrickel. "Wir präsentieren den Leuten ja auch ein Stück Heimat."Extra
Herzstück des Archäologieparks Belginum ist das 2002 eröffnete Museum. Es steht mitten in dem antiken Straßendorf und zeigt das Leben an einer Fernstraße in keltischer und römischer Zeit. Was aßen die Römer? Wie funktionierte die Wasserversorgung? Fragen wie diese werden anhand von Originalfunden erläutert. Durch die Präsentation von Grabfunden gelingt es, den Menschen der damaligen Zeit ein Gesicht zu geben. Parallel wird im Außenbereich weiter gegraben. Erst kürzlich wurde dort eine Befestigungsanlage aus dem dritten Jahrhundert entdeckt. red/iro