"Man erfährt ganz viel Dankbarkeit"

Morbach · Aktuell begleiten 24 Menschen Schwerstkranke und Sterbende im Raum Morbach. Doch der Bedarf wächst. Daher hofft der Christliche Hospizverein Morbach mit seinem ambulanten Hospizdienst auf weitere Unterstützer.

 Alexandra Thomas, zweite hauptamtliche Koordinatorin des ambulanten Hospizes Morbach, nimmt sich Zeit für Gespräche mit Ratsuchenden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Alexandra Thomas, zweite hauptamtliche Koordinatorin des ambulanten Hospizes Morbach, nimmt sich Zeit für Gespräche mit Ratsuchenden. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Morbach. Während es in größeren Städten Hospizhäuser gibt, in denen sterbende Menschen versorgt werden, ist das im ländlichen Raum problematischer. Der Christliche Hospizverein Morbach hat dafür einen ambulanten Dienst eingerichtet. Dessen dritte hauptamtliche Stelle ist nun beschlossen - insbesondere dank einer Spende der Benefizradler (der TV berichtete). Einsatzgebiet erweitert

Aber das wird nicht reichen, der Nachfrage gerecht zu werden. Und das nicht nur, weil der Christliche Hospizverein Morbach mit seinem ambulanten Hospizdienst (siehe Extra) nun auch für Dörfer der Verbandsgemeinde Rhaunen zuständig ist. Das bisherige Einzugsgebiet, das in etwa dem der Gemeinde Morbach entspricht, ist um 40 Dörfer zwischen Allenbach und Bundenbach sowie nordöstlich bis Lötzbeuren und südwestlich bis Thalfang erweitert worden.Die eigentliche Herausforderung für den Hospizdienst ist jedoch eine andere. Denn während Hospizhelfer 2014 insgesamt 27 Menschen begleiteten, sind es 2015 schon heute 28 und es werden weitere erwartet. Dem wachsenden Bedarf stellen sich 22 Ehrenamtliche, von denen aktuell 17 im Einsatz sind. Sie und zwei hauptamtliche Koordinatorinnen, Maria Löber und Alexandra Thomas, begleiten aktuell 23 Menschen. Noch gibt es kaum Nachfragen aus den neuen Gebieten. Allerdings könnte der Hospizdienst diesen auch kaum gerecht werden mit dem jetzigen Helferstamm. Löber hofft daher auf weitere Ehrenamtliche. Im Februar beginnt ein neuer Hospizhelferkurs über vier Wochenenden plus 40 Stunden Praktikum.Immer mehr Menschen im Hospiz Bisher liegen zwölf Anmeldungen vor. Doch da selten alle dabei bleiben, könnten es mehr sein. Von Anfang an dabei ist Franz Decker, einer von nur zwei Männern im Team. Er fühlte sich auf Anhieb angesprochen von den Aufgaben eines Hospizhelfers, obschon er davon rein zufällig erfuhr. Inzwischen hat er etwa zehn Menschen begleitet, was auch ihm sehr viel bringe, sagt er. Dabei genüge es oft schon, "einfach nur da zu sitzen", wobei er selbst dann alles um sich herum vergisst. Wichtig sei, dass die Leute spürten, nicht allein zu sein, und wenn sie sich freuten, ihn zu sehen, "dann weiß ich wofür ich da saß".Die Begleitung kann Kranken und ihren Angehörigen zudem zu mehr Lebensqualität verhelfen, erklärt Löber. Oft drehe sich in den Familien ja zwangsläufig nur noch alles um Krankheit und Sterben - oder das Thema werde vermieden, obwohl es hilfreich wäre, es anzusprechen. Daher tue es dann oft allen gut, wenn Hospizhelfer wiederum ganz andere Dinge machten: mit den Kranken über Fußball oder Politik diskutierten oder deren Hände massierten. Schwerkranke erholen sich oft

Schön für die Betroffenen sei aber auch, dass Jemand nur für sie da ist. Kollegin Alexandra Thomas fände es gut, wenn sich Kranke möglichst früh an den Hospizdienst wenden würden. Oft gelinge es, dass sich Schwerstkranke wieder erholten und sie könnten die Menschen besser kennenlernen, intensivere Gespräche führen und gezielter helfen. Rückblickend auf eigene Erfahrungen sagt Thomas "man erfährt ganz viel Dankbarkeit" und Lob: "Man kommt wieder auf den Boden, nimmt Dinge wahr und freut sich über die Sonne." Extra

Der Christliche Hospizverein Morbach mit seinem ambulanten Hospizdienst gründete sich 2011. Seither haben haupt- und ehrenamtliche Hospizhelfer mehr als 90 schwerstkranke und sterbende Menschen und deren Angehörige begleitet. Aus- und Weiterbildungen finanziert der Verein aus Mitglieds- und Patenschafts-Beiträgen sowie Spenden an VR-Bank Hunsrück-Mosel, Konto DE17570698060000101100, GenodeD1MBA oder Konto DE02587512300032368698, Malade51BKS, Sparkasse Mittelmosel. Kontakt: Telefon 06533/9595637, E-Mail amb-hospiz.morbach@t-online.de , Internet: <%LINK auto="true" href="http://www.hospiz-morbach.de" class="more" text="www.hospiz-morbach.de"%> urs

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