Mit Lichtern um die Kirche

Berglicht · Der Mai gilt als der Marienmonat. Dann beginnen immer die Wallfahrten - auch im Hunsrückort Berglicht. Die Organisation haben Gläubige der Pfarrei mit den Dörfern Gräfendhron und Merschbach in Eigeninitiative übernommen. Sie hoffen auf viele Pilger und freuen sich auf namhafte Geistliche, die aus dem Bistum Trier zu Besuch kommen.

Berglicht. Nicht nur für die Pfarrei Berglicht mit Gräfendhron und Merschbach hat sich im vergangenen halben Jahr einiges geändert.
Alle Orte der Verbandsgemeinde Thalfang gehören nun zu einer Pfarreiengemeinschaft (der TV berichtete) mit nur einem Pfarrer, dem seit längerem erkrankten Knut Lehnert.
An den von einem seiner beiden Vorgänger auf den Weg gebrachten Wallfahrten halten die Menschen aber fest. "Alexander Kurp hat sie 2009 wieder aufleben lassen", sagt Günther Steinmetz, Vorsitzender des Pfarrgemeinderates Berglicht. Noch zu Zeiten von Pfarrer Johannes Kolling (1953 bis 1971) boomten die Wallfahrten, erinnert er sich.
Doch in den 1990er Jahren sei es ruhiger geworden. Seit sechs Jahren sind die Gläubigen aus der Region wieder von Mai bis Oktober zu den Lichterprozessionen zu "Unserer Lieben Frau vom Berge" eingeladen. Jeweils am achten Tag des Monats führen sie um die Wallfahrtskirche mit ihrem um 1100 erbauten romanischen Glockenturm und einer auf 1756 datierenden Marienstatue.
Mit Menschen aus der unmittelbaren Umgebung und dem Dekanat Bernkastel pilgern dann auch Besucher aus dem Raum Hermeskeil - wie die Kolpingsfamilie - und dem Saarland nach Berglicht. Darunter zum Beispiel die meist per Bus anreisende Frauengemeinschaft Quierschied.
Vom Massenandrang bleibt Berglicht aber verschont. Normalerweise kommen jeweils 150 und 350 Pilger zusammen. Laut Steinmetz steigern sich die Zahlen aber von Jahr zu Jahr.
Von Bedeutung sei auch, wer die Messe zelebriere. Den Organisatoren gelingt es häufig, auch in dieser Wallfahrtssaison, namhafte Geistliche des Trierer Bistums zu gewinnen (siehe Extra). Seit wann genau es Wallfahrten gibt in Berglicht, das schon vor Jahrhunderten Marktrecht hatte, ist nicht bekannt.
Die Anfänge der Wallfahrtskirche Maria Geburt reichen aber in jedem Fall weit mehr als 500 Jahre zurück. Davon zeugt zum einen die Kirche. Sie wurde 1914 errichtet zwischen dem Turm sowie Chor und Sakristei einer gotischen Kirche von 1440. Drei ihrer Glocken gehören zu den ältesten im Bistum. Eine wurde bereits 1391 gegossen.
Ein weiterer Zeuge der einst blühenden Wallfahrtstradition ist die Anlage an der rückwärtigen Seite der Kirche. Dort stehen die Kopie der wertvollen Marienstatue am linken Seitenaltar sowie ein Stein-Altar und ein Kreuz - umsäumt von einer Wand mit Votivtafeln, gestiftet als Dank, und Kreuzwegmotiven.Extra

Die Marienwallfahrten sind an folgenden Terminen: Freitag, 8. Mai: Eucharistiefeier mit Predigt, Pfarrer Michael Jakob, Morbach. Montag, 8. Juni: Pfarrer Markus Weilhammer, Monzelfeld; mit Merscheider Singkreis. Mittwoch, 8. Juli: Pfarrer Edwin Prim, Zemmer. Samstag, 8. August: Dechant Georg Moritz, Bernkastel-Kues; mit Organist Gerhard Blasius, Chormusik - Leitung Susanne Biwer - und Sängerin Anja Nehren. Dienstag, 8. September: Michael Kneib, Stellvertretender Generalvikar Bistum Trier. Donnerstag, 8. Oktober: Bischofsvikar Georg Holkenbrink; Kirchenchor Berglicht. Alle Wallfahrten beginnen in der Kirche: 19 Uhr Rosenkranzgebet, 19.30 Eucharistiefeier. Später führt eine Lichterprozession um Kirche und Marien-Gnadenbild. Nach dem Segen lädt der Pfarrgemeinderat ins Pfarrhaus ein. urs Individuelle Wallfahrtstermine bietet Günther Steinmetz an unter Telefon 06504/8954 oder per E-Mail an Wallfahrt-Berglicht@t-online.de.

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