Mit der Super-Connie in den Hunsrück

Tag der offenen Tür im Flughafen Hahn: Seltenes historisches Flugzeug zu besichtigen

Einst flog Bundeskanzler Konrad Adenauer mit der Lockheed Super Constellation. Das berühmte Flugzeug aus den 1950er Jahren ist der Star am Tag der offenen Tür des Flughafens Hahn. Er liegt zwischen den Landkreisen Bernkastel-Wittlich, Cochem-Zell und Rhein- Hunsrück und ist das Ziel vieler Urlauber und Geschäftsleute. Der Flughafen Hahn musste zwar im ersten Quartal 2016 eine Verringerung seines Frachtaufkommens um 34,2 Prozent auf 16 783 Tonnen vermelden, weil eine Fracht-Airline abgesprungen ist, gleichzeitig ist aber die Zahl der Passagiere um 12,2 Prozent auf 523 523 Fluggäste gestiegen, wie die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Verkehrsflughäfen (ADV) berichtet.

Und für diese Passagiere und andere Interessierte bietet der Flughafen am 12. Juni einen Tag der Offenen Tür an. Von 10 bis 17 Uhr können Interessierte hinter die Kulissen eines Passagier- und Frachtflugbetriebs blicken. Dazu gibt es besondere Aktionen und Angebote, wie Hanna Koch, Pressesprecherin des Flughafens, dem TV erzählt. So wird das historische Flugzeug Lockheed Super Constellation zu besichtigen sein. Die Super-Connie ist ein Flugzeug, das Geschichte geschrieben hat. Mit einem Flugzeug dieses Typs ist 1955 der damalige Bundeskanzler Konrad Adenauer nach Moskau geflogen, um über die Freilassung der letzten deutschen Kriegsgefangenen zu verhandeln (diese Originalmaschine, die nicht mehr flugtüchtig ist, kann in der Flugausstellung in Hermeskeil besichtigt werden). "Unsere Besucher werden dem Flugzeug an diesem Tag ganz nah kommen können", sagt Koch. So wird es neben den klassischen Busrundfahrten an diesem Tag auch einen kostenlosen Shuttle-Bus geben, der auf das Vorfeld fährt und die Besucher zu dem historischen Flieger bringt, der in den 1950er Jahren erbaut wurde und heute von dem Schweizer Verein Super Constellation Flyers Association betrieben wird.

Mitglieder des Vereins werden Führungen anbieten und über den Flieger informieren. Wer selbst einmal über den Hunsrück fliegen möchte, hat dazu den ganzen Tag über Gelegenheit: Der Verein Flugwerk Mannheim kommt mit drei Kleinfliegern an den Flughafen Frankfurt-Hahn, um Rundflüge anzubieten. An Bord gehen können Interessierte in eine Max Holste Broussard, einen französischen Flugzeug aus den 1950er Jahren, eine Boeing Stearman (Doppeldecker aus den 1930er Jahren ) und eine Stampe SV4 (ebenfalls ein Doppeldecker aus den 1930er Jahren.) Zentraler Ort für die Veranstaltung wird wie in den Vorjahren der Platz vor dem Tower sein. Dort werden die Busse starten, werden Tickets für Rundfahrten und Rundflüge ausgegeben. Direkt am Vorfeld lässt die VG Cargo die Besucher ein, in eine "Frachterbahn" einzusteigen, mit der das Großlager des Frachtabfertigers gezeigt wird. An vielen verschiedenen Ständen stellen sich nicht nur die Abteilungen des Flughafens vor - darunter die Feuerwehr und der Winterdienst - auch weitere Partner am Standort sind mit an Bord. Dazu gehören unter anderem Institutionen wie der Zoll, die Bundespolizei, die Landespolizeischule und das Rote Kreuz sowie Firmen wie VG Cargo und Haitec.

Große und kleine Besucher können an einem Gewinnspiel teilnehmen oder am Glücksrad drehen. Kinder können sich schminken lassen oder auf die Hüpfburg klettern. Für die Erwachsenen wird eine Bewerbungsbörse angeboten. Abgerundet wird das Programm mit einer "Beacharea” in der die Besucher Cocktails schlürfen und einfach mal die Seele baumeln lassen können. Für alle Gäste gibt es am Tag der offenen Tür einen verbilligten Park-Tarif: Wer auf dem Parkplatz P2 parkt, zahlt einen Pauschalbetrag von nur zwei Euro, der an den Kassenautomaten zu entrichten ist. "Wir freuen uns, dass wir für das Event viel Unterstützung am Standort gewinnen konnten”, sagt Flughafen-Sprecherin Koch. hpl Der Flughafen Frankfurt-Hahn wurde 1993 von einem militärischen in einen zivilen Flughafen umgewandelt. Der Flughafen ist verschuldet, für 2015 und 2016 lag das Defizit bei 16 Millionen Euro. Das Land Rheinland-Pfalz sucht einen Investor für den Flughafen. Rheinland-Pfalz gehören 82,5 Prozent des Flughafens, Hessen hat einen Anteil von 17,5 Prozent. Er hat eine 24-Stunden-Fluggenehmigung. hpl

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