Nahe-Politiker gegen Hunsrückspange durch Idarwald

Hinzerath · Kommunalpolitiker der Naheregion befürchten den Todesstoß für die Hunsrückspange, wenn deren Trassenführung über Rhaunen in Frage gestellt wird. Der Hinzerather Ortsvorsteher Hermann Moseler hält die Strecke durch den Idarwald weiter für die bessere Lösung.

 Nach Ansicht des Hinzerather Bürgermeisters soll die Trasse über die Belgi numstraße führen, die hier im Bild zu sehen ist. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Nach Ansicht des Hinzerather Bürgermeisters soll die Trasse über die Belgi numstraße führen, die hier im Bild zu sehen ist. TV-Foto: Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle (cst) ("TV-Upload Strouvelle"

Hinzerath. Die neu angestoßene Diskussion um den Trassenverlauf der Hunsrückspange, die die Naheregion mit der B 50 verbinden soll, schlägt Wellen. Jetzt haben sich die Befürworter der Streckenführung über Rhaunen mit einer Erklärung zu Wort gemeldet.
Dazu gehören Matthias Schneider, Landrat des Kreises Birkenfeld, Frank Frühauf, Oberbürgermeister der Stadt Idar-Oberstein, Georg Dräger, Bürgermeister der Verbandsgemeinde Rhaunen und sein Herrsteiner Kollege Uwe Weber. Diese widersprechen der Trassenführung über Hinzerath "entschieden." Bei einer Streckenänderung der weitgehend geplanten, zum Teil baureifen Trasse müsse man sonst wieder bei Null anfangen. Ein Baubeginn würde sich um Jahrzehnte verschieben. Zudem spiele für die Naheregion "die wirtschaftliche Musik am Hahn und nicht in Hinzerath oder in Benelux", heißt es in der Erklärung.
Die Strecke über Hinzerath sei 1999 aus mehreren Gründen wie massiven Eingriffen in die Natur und extremen Höhenunterschieden zum Scheitel des Idarwaldes verworfen worden. Die Verfasser der Presseerklärung verweisen zudem auf die baureife Planung der zur Trassenführung in Richtung Hahn gehörenden Ortsumgehung Rhaunen.
Zu einem solchen Zeitpunkt eine alte und nicht durchsetzbare Variante in die Diskussion einzubringen, könnte der Todesstoß für das Projekt sein, befürchten sie. "Das ist gegenüber den Gesamtinteressen der Region unverantwortlich", sagen sie.
Die Dorfchefs von Hinzerath, Bruchweiler und Kempfeld im Landkreis Birkenfeld hatten eine eigentlich schon verworfene Variante der Verbindung von der B 41 Kirn-Idar-Oberstein über Kempfeld, Bruchweiler und Hinzerath zur Hunsrückhöhenstraße erneut ins Gespräch gebracht. Denn durch den Hochmoselübergang veränderten sich die Verkehrsströme und sorgten für mehr Durchgangsverkehr in ihren Dörfern, befürchten sie. Eine Trasse mit Ortsumgehungen könnte dem Abhilfe schaffen (der TV berichtete).
Hermann Moseler, Ortsvorsteher von Hinzerath, bleibt bei seiner Meinung, dass die Trassenführung über den Idarwald mit Anschluss an die B 50 am Vicus Belginum die bessere Lösung wäre. Landschaftsschutzgebiete würden auch bei einer Strecke über Rhaunen tangiert. Zudem könne man nicht das zusätzliche Verkehrsaufkommen von täglich mehreren tausend Fahrzeugen nach Fertigstellung des Hochmoselübergangs ignorieren. Der Hahn habe nicht mehr die Priorität wie in den 1990ern. Aus der einstigen "Jobmaschine" sei ein schwierig zu vermarktender Flughafen geworden. cst

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