Natur, Ruhe und Zeit zum Nachdenken

Erbeskopf · Wanderführer Wolfgang Junk hat elf Jahre lang Gäste über Wege am Erbeskopf geführt. Mit Edgar Schmidt hat sich nun ein Nachfolger gefunden, der das mal naturnah, mal sportlich - aber immer mit Muße - fortsetzen möchte.

 Edgar Schmidt will neue Wege gehen – über den Saar-Hunsrück-Steig. TV-Foto: Ursula Schmieder

Edgar Schmidt will neue Wege gehen – über den Saar-Hunsrück-Steig. TV-Foto: Ursula Schmieder

Erbeskopf. Jeden ersten Freitag im Monat ist punkt 15 Uhr Wandern angesagt am Erbeskopf, was in elf Jahren höchstens mal witterungsbedingt ausgefallen ist. So wie vorige Woche wegen teils eisglatter Wege. Schade war das vor allem für Edgar Schmidt, den neuen Wanderführer der Verbandsgemeinde Thalfang. Mit der Tour wollte er einsteigen in die von seinem Vorgänger Wolfgang Junk übernommene Aufgabe.
Der 75-jährige Junk war über beständig wechselnde Strecken "per pedes am Erbeskopf" unterwegs, was ihm aber nun alters- und gesundheitsbedingt zu viel wurde. "Ich habe das immer gern gemacht", versichert er. Doch elf Jahre seien eine lange Zeit: "Da kennt man alle Wege." Froh ist er darüber, dass sich nie ein Wanderer verletzte. "Es ging immer alles gut, und anschließend kehrten wir im Hunsrückhaus ein."
Meistens schlossen sich an die zehn Leute an, so dass Junk folglich allein bei diesen Touren um die 1300 Wanderer begleitete. Edgar Schmidt (63) hofft, ähnlich viele Menschen für\'s regelmäßige Wandern begeistern zu können. Ihm selbst bedeutet es sehr viel, in der Natur unterwegs sein zu können. Wandern mache nicht nur Spaß, sondern sei auch "ein ziemlich kostengünstiges Hobby", was er als Vater zweier erwachsener Söhne ebenfalls zu schätzen weiß.
Vor allem aber liebt er am Wandern "die Ruhe und, dass man auch mal über sich selbst nachdenken kann". Auf einsamen Pfaden seien mitunter nur die Geräusche der Natur wie zwitschernde Vögel oder ein plätschernder Bach zu hören "Alles andere ist ausgeblendet", sagt er und ist froh, das am Erbeskopf noch so oft erleben zu können.
Angenehm für Wanderer ist, dass es dort auch viele ebene Wege gibt, die wohl dosiert mit strammen Steigungen zum Erlebnis werden. Vor allem entlang des Premiumwanderwegs Saar-Hunsrück-Steig, der insgesamt 218 Kilometer lang ist, und seiner Traumschleifen, wie der 2014 eröffneten Route "Gipfelrauschen". Schmidt will daher vorrangig über Etappen dieser Routen führen. Und zwar, egal ob sportlich oder naturnah, vor allem mit reichlich Pausen, um stehen bleiben und genießen oder auch fotografieren und filmen zu können. Angedacht sind immer andere ein- bis dreistündige Touren über fünf bis zehn Kilometer.
Im Zuge, der für Pfingsten geplanten Eröffnung des Nationalparks Hunsrück-Hochwald, hofft Schmidt, vielleicht auch angrenzende Wege erkunden zu können. So etwa jenseits der am Erbeskopf entlang führenden ehemaligen Militärstraße.
Schmidt wird auch selbst Sorge dafür tragen, dass die Wege immer gepflegt sind. Denn, der aus Rorodt stammende und seit 20 Jahren in Burtscheid lebende, pensionierte Berufssoldat sieht sich vor allem als Wegewart. In dieser Funktion kontrolliert er Strecken, schneidet Gestrüpp zurück oder bringt Schilder entlang der Wege an. Über kleinere Arbeiten wie diese, mit denen er vor zwei Jahren anfing, Junk zu unterstützen, fand er zu seiner neuen Aufgabe.

Extra

Die Freitagswanderungen starten immer um 15 Uhr. Das nächste Treffen findet am 6. Februar statt, Treffpunkt ist das Hunsrückhaus am Erbeskopf. Weitere Infos unter Telefon 06504/778. red

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