Neuer Anlauf für die Hunsrückbahn

Thalfang/Morbach · Der Wunsch nach einer Reaktivierung der stillgelegten Hunsrückbahn besteht seit langem. Ein Verein setzt sich dafür ein, auch um den neuen Nationalpark umweltverträglich an das Rhein-Main-Gebiet anzuschließen. Nach mehreren Gesprächen fordert Landrat Gregor Eibes (Landkreis Bernkastel-Wittlich) nun einen Runden Tisch, um das Thema zu konkretisieren. Ein erster Termin steht bereits fest.

Thalfang/Morbach. Auf einer Bahntrasse, die durch den Hochwald auf der Achse Hermeskeil-Türkismühle führt, fahren seit 2012 keine Züge mehr. Die Gleise zwischen Morbach und Hermeskeil sind seit 1998 ebenfalls stillgelegt, weil sich der Bahnverkehr wirtschaftlich nicht mehr getragen hat. Es gab bereits in der Vergangenheit Pläne der benachbarten Gemeinden, die Strecke zu kaufen und wieder in Betrieb zu nehmen.
Diese wurden aber nicht verwirklicht. "Das lag damals an der ADD," erklärt Landrat Gregor Eibes auf TV-Nachfrage das Scheitern des ersten Versuchs. "Damals gab es den Grundgedanken, dass die Kommunen das Schienennetz kaufen, um einer möglichen Zerstückelung vorzubeugen." Dazu hätten die Kommunen aber einen Zuschuss der Landkreise benötigt, die diesen auch zahlen wollten. "Das hat uns die ADD aber untersagt", führt Eibes weiter aus.
Das Interesse an einer Reaktivierung der Trasse ist aber wieder gewachsen, nicht zuletzt wegen des neu gegründeten Nationalparks Hunsrück-Hochwald. Schließlich könnte dieser Nationalpark mit der Bahn umweltverträglich erschlossen werden. Um das voranzutreiben, hat sich im Mai 2015 der Verein Pro Hochwald- und Hunsrückbahn gegründet.
Sein Vertreter Erhard Pitzius hat mit Vorstandskollegen die Rathäuser der beteiligten Kommunen abgeklappert. Dazu zählen die Einheitsgemeinde Morbach, die Verbandsgemeinde Thalfang, die Kreise Bernkastel-Wittlich und Trier-Saarburg und weitere Nachbarkommunen in Rheinland-Pfalz und im Saarland. Die Mühe hat sich offenbar gelohnt.
Pitzius: "Viele Bürgermeister begrüßen unsere Aktivität und würden sich über einen Eisenbahnbetrieb auf der Strecke freuen." Dabei sei auf den Umweltgedanken ebenso hingewiesen worden wie auf die touristische Bedeutung einer solchen Bahn. Die Gesprächsrunde hat auch ein erstes Ergebnis. Landrat Gregor Eibes will einen Runden Tisch gründen: "Wir haben einen ersten Termin für den 19. November angesetzt, um das Thema zu besprechen", sagt Eibes. Das hätten Vertreter der betroffenen Kommunen angekündigt. Eibes: "Jetzt müssen wir sehen, wie das in der Zukunft gemacht werden kann. Dabei muss auch eine Anbindung des Hahn und die Fortführung ins Saarland betrachtet werden - in Hinblick auf die Achse Hermeskeil-Türkismühle. Nun muss sondiert und konkretisiert werden, damit wir ein Papier erstellen, in dem klare Ziele definiert werden. Dabei sitzt auch der Verein Pro Hochwald- und Hunsrückbahn mit am Tisch."

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