Preisgekrönter Film "Die andere Heimat" soll in Morbach unter freiem Himmel laufen

Morbach · Edgar Reitz\' Werk "Die andere Heimat" ist als bester deutscher Film ausgezeichnet worden. Die Gemeinde Morbach lässt sich einiges einfallen, um davon zu profitieren. Angedacht ist unter anderem eine Open-Air-Aufführung des Films in der Biergasse.

Morbach. Der Morbacher Bürgermeister Andreas Hackethal will im Juli erstmals in Morbach ein Open-Air-Kino veranstalten. Gezeigt werden soll der Film "Die andere Heimat", das neueste Werk des aus Morbach stammenden Regisseurs Edgar Reitz.
Der Bürgermeister will die Gunst der Stunde nutzen, weil das Werk von Edgar Reitz wie berichtet am 9. Mai in Berlin den deutschen Filmpreis in den Kategorien Bester Film, Bestes Drehbuch und Beste Regie gewonnen hat.
"Das Thema Heimat gehört nach Morbach, wir müssen es regelmäßig besetzen", sagt der Bürgermeister. Details sind noch nicht geklärt, aber vorgesehen ist, das Open-Air-Kino in der Morbacher Biergasse vor dem Café Heimat zu organisieren. Hackethal hat auch schon mit dem Filmregisseur gesprochen. "Edgar Reitz ist begeistert", erklärt er.
Der genaue Termin steht noch nicht fest. Hackethal hat in der Sitzung des Morbacher Haupt- und Finanzausschusses (HFA) erläutert, dass der vier Stunden dauernde Film wegen seiner Länge über zwei Abende verteilt gezeigt werden soll. Im Juli werde es erst gegen 21.30 Uhr dunkel, so dass die Aufführung sonst zu spät enden würde.
Die Kosten für das Vorhaben beziffert Hackethal auf 20 000 Euro. Die Hälfte wird von der Sparkasse gesponsert. Der Rest soll aus weiteren Einnahmequellen wie den Eintrittsgeldern gedeckt werden. "Es ist erklärtes Ziel, eine Kostendeckung zu erreichen", sagt er.
Zudem soll die Dekoration im Café Heimat umgestaltet werden. Statt der Fotos aus "Heimat 1" sollen im Herbst dann Motive aus "Die andere Heimat" das Innere des Cafés schmücken. Auch hier hat die Sparkasse Mittel in Aussicht gestellt, sagt der Bürgermeister. Weiterhin plant Hackethal, einen Freundeskreis der Edgar-Reitz-Stiftung ins Leben zurufen. Mit den Mitgliedsbeiträgen sollen künftig weitere Projekte finanziert werden.
Die Mitglieder des HFA haben das Projekt größtenteils begrüßt. Lediglich die SPD-Abgeordneten Hermann-Josef Decker und Hermann Moseler sprechen sich dagegen aus. "Der Gedanke ist nicht schlecht, aber warum muss die Gemeinde die Trägerschaft übernehmen?", fragt Moseler. Dem Café Heimat werde das Geld scheibchenweise nachgeschoben. Jürgen Jakobs von der CDU schlägt ebenso wie Willi Feilen von den Freien Wählern vor, dass die Vereine mit eingebunden werden sollen. "Bei einer solchen Attraktion sollte es kein Problem sein, dass die Gastwirte die Bewirtung übernehmen", sagt Kurt Müllers von der FDP.
Achim Zender von den Freien Wählern fordert, dass auch die Edgar-Reitz-Stiftung zur Finanzierung beitragen soll. "Durch solch eine Veranstaltung kommt Morbach weltweit in die Werbung", sagt Uwe Andretta von Bündnis 90/Die Grünen. Er wirbt für ein festes Budget der Gemeinde, das für Veranstaltungen genutzt werden soll.

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