Horath. Morgens und mittags trainieren die FCK Rolling Devils aus Kaiserslautern, abends die Treveri Basketballer (TBB) Trier. "Das ist ein super Trainingslager", schwärmt Manfred Mikschy, Trainer der Pfälzer Rollstuhlbasketballer: "Super Massageräume, und das Essen ist toll. Alles ist unter einem Dach, großzügige Zimmer, das Essen ist prima."
Und alles sei gut erreichbar. Er nennt Schwimmbecken, Sauna, Solarium und die Massageräume. Laut Kassenwart Ralf Diemer erfuhren sie von dem "komplett behindertengerechten tollen Haus mit der schönen Halle" über die Trierer Rollis, die Goldmann Dolphins. Mit dem langjährigen Bundesligisten werden die frisch aufgestiegenen Devils am Samstag, 4. Oktober, 19.30 Uhr, in der Arena Trier die Spielzeit eröffnen - und das erstmals mit einem Duell zweier Rheinland-Pfalz-Teams. Wie die Rollis schätzen auch Coach und Spieler der TBB die Sporthalle des Hotels, mit dem seit 2013 eine Kooperation besteht. Seither hat das Team zwei Trainingseinheiten absolviert in der - den Vorschriften der Liga entsprechend - neu linierten Halle.
Eine solche Ausstattung bieten nach Auskunft der TBB-Pressestelle nur wenige Sporthallen in der Region. Neben der Arena, der regulären TBB-Trainingshalle, zählen dazu Ausweichhallen wie die des AVG-Gymnasiums in Trier oder der Uni.
Der Bau der Horather Hotel-Sporthalle, die sich auch für Handball, Fußball oder Tischtennis eignet, war Teil eines Investitionspaketes, das auch zusätzliche sportliche Angebote für Hausgäste einschloss (siehe Extra). Für TBB-Vorstand Sascha Beitzel liegen die Pluspunkte von Halle und Hotel auf der Hand: "Wir sind hier relativ nah an Trier und haben alles gebündelt, sodass wir auch viel für das Team tun können."
Eine gute Chemie sei für "im Oberhaus" spielende Mannschaften besonders wichtig. Da Ähnliches auch für die Sponsoren gilt, werden die sogenannten TBB-Paten ab und zu zu einem Training wie nun im Hotel eingeladen.
Die Geschäftsführerin Heike Marx verfolgt mit Kooperationen wie auch mit der Devils-Jugend oder mit Sportseminaren ambitionierte Ziele. Sie will Gastkinder zum Sport motivieren. Es sollen aber auch Menschen mit und ohne Handicap zusammenkommen.
Laut Hotel-Direktorin Bianka Lutz sind dafür nach den großen Investitionen früherer Jahre (siehe Extra) aktuell eher kleinere Verbesserungen geplant, etwa sich elektronisch öffnende Brandschutztüren und besser ausgeleuchtete Treppen und Wege des zu 100 Prozent behindertengerechten Hauses. Profitieren davon sollen Menschen, die auf Rollstuhl oder Gehhilfe angewiesen sind, aber auch Seh- oder Hörbeeinträchtigte.
Extra

Das Konzept für das 1976 eröffnete, anfangs für Gruppen ausgelegte, heutige Familien-Hotel Hochwald stammt aus 1995 und wurde in drei Bauabschnitten realisiert (der TV berichtete). Ziele waren die Erweiterung der pädagogischen, sportlichen und gesundheitlichen Angebote sowie die "Integration aller gesellschaftlichen Milieus und die Inklusion von Menschen mit Behinderungen". Nach einer Erweiterung 1996 für 6,5 Millionen Euro wurden 2001 knapp sieben Millionen Euro in ein neues barrierefreies Gästehaus investiert. In den Jahren 2006 bis 2008 wurde das 150-Betten-Hotel für rund fünf Millionen Euro um ein Gesundheits- und Erholungszentrum mit einer 30 mal 15 Meter großen Sporthalle, Hallen- und Freibad, Saunaanlage und Therapieräumen erweitert. urs