Rein in die Natur

Erbeskopf · 500 Schüler haben sich an den Waldjugendspielen am Erbeskopf beteiligt. Das Forstamt Dhronecken lud zum 28. Mal dazu ein.

 Neugierig: Drittklässler der Grundschule Züsch bei den Erbeskopf-Waldjugendspielen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Neugierig: Drittklässler der Grundschule Züsch bei den Erbeskopf-Waldjugendspielen. TV-Foto: Ursula Schmieder

Erbeskopf. Die Rinde einer Douglasie von der einer Eiche zu unterscheiden, dürfte noch längst nicht einmal jedem Erwachsenen leicht fallen. Vor allem, wenn er die Stämme nicht sehen kann, sondern sich einzig auf seinen Tastsinn verlassen muss. Die Teilnehmer der Waldjugendspiele am Erbeskopf (siehe Extra) taten sich damit in aller Regel weniger schwer, obschon es ab und an auch mal Fehlurteile beim Ertasten des Inhalts geheimnisvoller Kästen gab. "Wir hatten alles richtig - das war superleicht", freuten sich Franzi und Nick, die mit zwei Mitschülerinnen der 3b der Grundschule Thalfang ein Vierer-Team stellten.
Manchen half, dass sie sich in der Schule auf den Tag vorbereitet hatten, anderen die Aufmerksamkeit vor Ort. "Wer an den vorherigen Stationen nicht aufgepasst hat, weiß an dieser hier nicht Bescheid", nannte Förster Ralf Düpre einen wichtigen Leitfaden der Spiele. Denn dem ausrichtenden Forstamt Dhronecken liegt es fern, die teilnehmenden Dritt- und Siebtklässler aufs Glatteis zu führen. Die Spiele sind vielmehr "eine der Möglichkeiten, Kinder an Wald heranzuführen", erklärt Thomas Vanck, Stellvertretender Leiter der Behörde. Schüler sollten das wenigstens einmal während ihrer Schullaufbahn erleben können. Die seit Jahren ungebrochene Nachfrage bestätigt laut Vanck das Konzept: "Die Kinder kommen gern zu den Waldjugendspielen."
An zehn Stationen übernehmen die Förster die Betreuung. Stefan Nisius lobte seine Schützlinge, die den von ihm gebotenen "Input" begierig aufnahmen. Bei den Älteren müsse man zwar ab und an mal etwas die Stimme erheben, doch die Drittklässler seien sehr diszipliniert. Der pensionierte Revierleiter Klaus Keßler sieht das ähnlich. Die Jüngeren seien quirlig und manchmal fast übermotiviert, aber sehr wissbegierig: "Sie wollen möglichst schnell und möglichst alles richtig machen." Für den nötigen Ausgleich sorgten Stationen, an denen sich die Kinder austoben konnten. So etwa, indem sie Holz von einem Lagerplatz zum nächsten trugen und dort aufsetzten. "Das war richtig schön", fand Lara (11), während Leonie (9) ihre Meinung mit einem strahlenden "cool" auf den Punkt brachte. urs
Extra

Bei den 28. Waldjugendspielen des Forstamts Dhronecken waren 500 Schüler mit dabei: zehn Grundschulklassen aus Hermeskeil, Leiwen, Morbach, Thalfang und Züsch sowie zehn siebte Klassen aus Thalfang, Neumagen-Dhron und Hermeskeil mit allein fünf Klassen. Betreut wurden sie von 50 Förstern und Helfern. Landesweit ist der Erbeskopf einer von 30 Standorten für die vor mehr als 30 Jahren gestartete Initiative. Sie zielt darauf ab, das Verständnis für Wald, Natur und Umwelt zu wecken. Partner sind Landesforsten, der Verein Schutzgemeinschaft Deutscher Wald Rheinland-Pfalz sowie Umwelt- und Bildungsministerium. Jährlich beteiligen sich bis zu 22 000 Schüler, bisher insgesamt an die 500 000, an der größten außerschulischen Umweltbildungs-Veranstaltung im Land. Die Sieger in den dritten Klassen: Erster Preis: Grundschule Hermeskeil 3c, Zweiter: Grundschule Leiwen, Dritter: Grundschule Hermeskeil 3b. Siebte Klassen: Erster Preis: IGS Hermeskeil 7b, Zweiter: Erbeskopf-Realschule plus Thalfang 7c, 3. IGS Hermeskeil 7d. Den Waldkunst-Wettbewerb, Thema "Unser Traumwald", gewannen die Drittklässler der Grundschule Leiwen und die Schüler der 7b der IGS Hermeskeil. Die Siegerklassen erhalten Gutscheine für einen Erlebnistag am Erbeskopf, einen Halbtageskurs mit Pfeil und Bogen oder das Naturforscher-Programm des Naturparks Saar-Hunsrück. urs

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