Schulsanierung wird 1,4 Millionen teurer

Horath · Sie ist schon über 40 Jahre alt und muss dringend saniert werden: Ein Architekturbüro hat die Pläne für den Um- und Ausbau der Realschule in Thalfang auf der Sitzung des Verbandsgemeinderates vorgestellt. Entgegen der Planung von 2010 steigen die Kosten um 1,4 Millionen Euro auf 10,8 Millionen.

 Nach den Herbstferien ziehen die Schüler der Realschule in Thalfang in eine Containerschule um. TV-foto: Archiv/Christoph Strouvelle

Nach den Herbstferien ziehen die Schüler der Realschule in Thalfang in eine Containerschule um. TV-foto: Archiv/Christoph Strouvelle

Foto: Christoph Strouvelle

Horath. Augen zu und durch - so könnte man die Stimmung im Rat der Verbandsgemeinde Thalfang bezeichnen, als das Gremium in seiner Sitzung am Donnerstag die Kostenanpassung der Sanierung der über 40 Jahre alten Realschule beschlossen hat. Denn die Sanierung wird 1,4 Millionen Euro teurer. Das bedeutet, dass die ursprünglich geplanten Kosten (der TV berichtete mehrfach) von 9, 4 Millionen Euro auf insgesamt 10,8 Millionen Euro angestiegen sind. Vertreter des Darmstädter Architekturbüros Loewer und Partner erläuterten die Maßnahmen und erklärten den Grund des Kostenanstiegs.
Um den Aufenthaltsraum im Untergeschoss großzügiger zu gestalten, sollen Trennwände entfernt werden. Zusätzlich wird es einen Kreativraum mit dem neu vorgeschriebenen zweiten Fluchtweg geben. Die bislang im Untergeschoss eingerichtete Bücherausleihe kommt ein Stockwerk höher, der Raum wird in Zukunft als Archivraum genutzt.
Im Erdgeschoss wird ein WC für Beeinträchtigte eingerichtet, das vorher im Obergeschoss untergebracht war. Die Mensa erhält eine Brandwand und auch der Computerraum wird umgestaltet. In der Küche wiederum werden Trennwände entfernt. Erleichterung bei den Ratsmitgliedern hinsichtlich des ersten Obergeschosses: Die repräsentative Treppenhaushalle kann erhalten werden. Wegen einer Anpassung an die Brandschutzordnung war nämlich erwogen worden, diese offene Halle mit geschlossenen Korridoren umzugestalten.
Gegenüber der Förderbewilligung vom März 2014 sind 1,4 Millionen Euro Mehrkosten entstanden. Dazu zählen unter anderem eine Komplettsanierung des Leitungsnetzes der Schule (571 000 Euro), der Wechsel von Holz- auf Alufenster (191 000 Euro) und eine Anpassung der Honorare auf 298 000 Euro.
Hinzu kommt auch, dass die Planung für eine Containerschule, in der die Kinder während der Bauzeit unterrichtet werden sollen, angepasst werden muss. Denn gegenüber dem Planungsjahr 2010 haben sich mehr Schüler als erwartet angemeldet, deshalb werden zwei weitere Container benötigt (51 000 Euro).
Auch die Energieversorgung wird modernisiert. Dazu muss unter anderem ein Heizöltank aus den 1960er Jahren entsorgt werden. In Zukunft soll die Schule mit Blockheizkraftwerken mit Gasversorgung betrieben werden.
Ob der Wechsel von Aluminium- zu Kunststofffenstern die Kosten reduzieren würde, fragten Ratsmitglieder. Das verneinten die Architekten, da es für Kunststofffenster im öffentlichen Bereich keine Brandschutz-Prüfzeugnisse gebe.
Auch die Frage nach der Nutzung von erneuerbaren Energien wurde gestellt. Darauf entgegnete Architekt Roland Meergans, dass sich eine größere als die für den Anschauungsunterricht geplante 10-Kilowatt-Solaranlage wirtschaftlich bei dieser Gebäudegröße nicht rechne. Außerdem sei bei dem Schulgebäude selbst auch keine Warmwasserversorgung nötig. Das Gremium beschloss dann auch mehrheitlich (bei zwei Enthaltungen) die neue Planung. Ratsmitglied Werner Breit (FDP) brachte es auf den Punkt: "Packen wir\'s an!"
Der Anteil der Verbandsgemeinde an den Gesamtkosten beträgt rund sieben Millionen Euro. Nach den Herbstferien sollen die Schüler in die Containerschule umziehen. Ostern 2017 soll die Sanierung abgeschlossen sein.
Extra

Marc Hüllenkremer, Bürgermeister der Verbandsgemeinde, hat einen Kurs als Standesbeamter absolviert und kann nun auch Trauungen vollziehen. Für das Schwimmbad gilt eine neue Hausordnung: E-Zigaretten und Fotohandys sind verboten, was auch im Saunabereich gilt. Die Verbandsgemeinde Thalfang am Erbes kopf darf in Zukunft den Zusatztitel "Nationalparkverbandsgemeinde" tragen. Das Briefpapier der VG werde deshalb aber nicht sofort geändert. Hüllenkremer: "Erstmal wird das alte Briefpapier aufgebraucht." In die Nationalparkversammlung werden die Ortsbürgermeister von Hillscheid und als Vertretung die Ortsbürgermeisterin von Malborn entsandt. hpl

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