Spendabel und ganz schön kreativ

Büdlich · In der Pfarreiengemeinschaft Büdlich ist ein Orts- und Verbandsgemeindegrenzen überschreitendes Gemeinschaftsprojekt auf den Weg gebracht worden: die Restaurierung der Büdlicher Orgel.

 Sie freuen sich auf die Orgel: Mitglieder von Pfarrgemeinde- und Verwaltungsrat sowie in der Mitte vorne Ortsbürgermeisterin Gabriele Schleimer und rechts daneben Chorleiterin Susanne Biwer und Karl Thömmes, der Patenschaften für Orgelpfeifen verkauft. TV-Foto: Ursula Schmieder

Sie freuen sich auf die Orgel: Mitglieder von Pfarrgemeinde- und Verwaltungsrat sowie in der Mitte vorne Ortsbürgermeisterin Gabriele Schleimer und rechts daneben Chorleiterin Susanne Biwer und Karl Thömmes, der Patenschaften für Orgelpfeifen verkauft. TV-Foto: Ursula Schmieder

Büdlich. Die Büdlicher Pfarrkirche St. Agatha muss seit Mitte Juli ohne Orgel auskommen. Die saarländische Orgelbaufirma Thomas Gaida hat die Pfeifen abgebaut, um sie im Werk zu restaurieren. Klangliche Mängel des hochwertigen, 1936 gebauten, Erstlingswerkes der Trierer Orgelbauwerkstatt Sebald sollen behoben werden. Für die veranschlagten Kosten von rund 40 000 Euro hat die Pfarreiengemeinschaft mit rund 600 Katholiken in Büdlich, Breit und Naurath vier Jahre lang gespart.
Sternekoch gibt Kurse


Hilfreich waren kreative Initiativen wie die Kochkurse von Sternekoch Harald Rüssel vom Naurather Landhaus St. Urban. Eine weitere - und im wahrsten Sinne des Wortes pfiffige - Idee sind Patenschaften für Orgelpfeifen. Von den 48 großen Pfeifen ist bereits jede vierte für 50 Euro vergeben. Außerdem spendeten alle Vereine der drei Dörfer sowie die Kommunionkinder und Raspelkinder, die an den Kartagen für die dann schweigenden Glocken einspringen. Zusätzlich gab es laut Ortsbürgermeisterin Gabriele Schleimer einen "größeren Geldbetrag" als Spende einer Amerikanerin, die ungenannt bleiben will. Ende des Zweiten Weltkrieges wohnte sie vorübergehend in Büdlich und wollte sich dafür bedanken. Entscheidend ist laut Schleimer aber auch die enorme Leistung früherer Generationen. Daher sei es wichtig, ein solches Kulturgut zu erhalten. Einige unterstützen das, indem sie sich handwerklich einbringen und etwa Pfeifen reinigen oder die Orgelbank restaurieren.
Aktuell fehlen daher nur noch etwa 8000 Euro, berichtet Rudolf Adams, stellvertretender Verwaltungsratsvorsitzender. Laut seinem Kollegen Winfried Welter rundet das Projekt Orgel beständige Arbeiten in der vor 120 Jahren erbauten Kirche ab. Binnen 30 Jahren habe die Kirchengemeinde, unterstützt von Ortsgemeinde und Bistum, etwa 400 000 Euro investiert. Erneuert wurden Dacheindeckung, Stützmauer, Geländer, Fußboden, Beleuchtung, Elektroleitungen und Anstrich. Außerdem wurden der Glockenstuhl saniert, Drainageleitungen verlegt und die Außenanlagen neu bepflanzt und umgestaltet. Sollte die Orgel wie geplant bis Weihnachten wieder erklingen, könnte dann auch diese beachtliche Leistung gefeiert werden. Susanne Biwer, Organistin und Kirchenchorleiterin, freut sich schon auf künftige Orgelbegleitungen bei Chorauftritten oder auf Orgel-Matineen. urs
Spenden mit dem Verwendungszweck "Orgel Büdlich" sind weiterhin willkommen. Konto 64113, Sparkasse Mittelmosel, BLZ 58751230, oder Konto 263370, Raiffeisenbank Mehring-Leiwen, BLZ 58561771.

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