Thalfang. Wie sieht es nach den Querelen im vergangenen Jahr bei der Thalfanger Feuerwehr aus? Offenbar gut, legt man die Leistungen der Aktiven bei der Abschlussübung der Stützpunktwehr zugrunde, bei der auch die Jugendfeuerwehr beteiligt war. 25 Mitglieder der Thalfanger Wehr haben dabei einen angenommenen Brand am Gebäude Getränke Martini/VR-Bank gelöscht und zwei Verletzte gerettet, einen davon über die Drehleiter aus dem Obergeschoss des Hauses.
Zügig haben die Aktiven vor etwa 100 Zuschauern eine Wasserversorgung aufgebaut, so dass die mutmaßlichen Flammen von mehreren Seiten bekämpft werden können. Mehrere Feuerwehrleute haben parallel dazu einen angenommenen Verletzten aus einem Auto gerettet, der unmittelbar gegenüber der Brandstelle verunglückt und dessen Fahrzeug auf der Seite zum Liegen gekommen ist. Rasch haben die Aktiven das Auto aufgeschnitten und das Dach weggebogen, so dass sie eine Puppe als mutmaßlich Verletzten auf einer Trage zum Rettungswagen tragen können. Zehn Aktive der Jugendfeuerwehr beteiligen sich an den Löscharbeiten. Sie sollen zeigen, was sie gelernt haben, auch wenn sie im Ernstfall nicht mit eingesetzt werden dürfen, sagt der kommissarische Wehrführer Stefan Thömmes. Wann die Wehrführung wieder offiziell gewählt wird, kann VG-Bürgermeister Marc Hüllenkremer, der die Übung beobachtet, nicht sagen.
Die Hauptaufgabe der kommissarischen Wehrführung in diesem Jahr: die Wehr wieder aufzubauen. Denn nach Streitigkeiten zwischen einem Teil der Stützpunktwehr und Wehrleiter Roland Sommerfeld waren Anfang des Jahres im Laufe einer Mediation mehrere Feuerwehrleute aus der Wehr ausgetreten (der TV berichtete mehrfach). Stefan Gerhard, kommissarischer stellvertretender Wehrführer, gibt die Zahl der derzeitigen Aktiven mit 36 an. Zu Beginn der Querelen im Vorjahr waren es noch 52 gewesen. Doch wie viele Feuerwehrleute tatsächlich aus der Wehr ausgetreten sind, können die beiden kommissarischen Wehrführer nicht sagen. Denn neben den ausgetretenen Wehrleuten gebe es weitere, die derzeit ihre aktive Mitgliedschaft ruhen lassen, sagen sie. Man habe im Laufe des Jahres einiges unternommen, um neue Leute heranzuziehen. Beispielsweise habe man Mitarbeiter aus der Verwaltung in die Wehr aufgenommen.
Ferner arbeiten Mitglieder aus Wehren der umliegenden Ortschaften, die in Thalfang beschäftigt sind, in der Stützpunktwehr mit. Dadurch sei die Thalfanger Wehr gestärkt worden. Zwar sei die Situation noch nicht optimal, aber man sei auf einem guten Weg, sagt Thömmes. "Wir sind einsatzbereit", sagt er. Unter den neuen Aktiven befinden sich auch Wehrleute, die im Atemschutz ausgebildet sind. Elf Atemschutzgeräteträger habe die Thalfanger Wehr derzeit, sagen sie. Die beiden verhehlen nicht, dass die ausgetretenen Wehrleute Lücken gerissen haben, da es sich um erfahrene Aktive gehandelt habe.
Umso wichtiger sei es, dass man verstärkt übe, sagt Thömmes. Dies gelte besonders für die Träger von Atemschutzgeräten, aber auch für die anspruchsvolle Bedienung der 2014 angeschafften neuen Drehleiter. Bisher sei diese noch nicht bei einem großen Brand im Einsatz gewesen, lediglich bei einigen Kaminbränden. Thömmes: "Wir bauen die Drehleiter möglichst bei jeder Übung ein, die Bedienung muss in Fleisch und Blut übergehen."Extra

Folgende Wehrleute sind im Anschluss an die Übung befördert worden: André Lehnen zum Hauptfeuerwehrmann, Detlef Schmitt zum Löschmeister, Thomas Kirst zum Oberlöschmeister und Kai Paulus zum Brandmeister. cst