Vom Wind durchweht, von der Sonne gebrannt

Thalfang/Morbach · Welche Landschaft und welche Mentalität umfasst der Begriff Hunsrück? Der TV hat nachgefragt, und es gibt erste Leser-Reaktionen.

 Für viele ist der Hunsrück vor allem idyllische Natur. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Für viele ist der Hunsrück vor allem idyllische Natur. TV-Foto: Hans-Peter Linz

Foto: (m_huns )

Thalfang/Morbach. Wo liegt eigentlich der Hunsrück? Was macht den Hunsrücker aus? Diese Fragen hat der Volksfreund Touristik-Experten der Region gestellt und die Leser dazu aufgerufen, ihre Meinung zu äußern.
Jürgen Höltz stammt aus Simmern. Er schreibt, dass der Hunsrück das Hochland zwischen Rhein, Saar, Mosel und Nahe ist. Das sei eine "schöne, raue und kernige" Gegend, "vom Winde verweht und von der Sonne gebrannt". Die Sprache sei direkt und klar, so wie die Menschen eben auch. Jaap Fijnvandraat aus Zoetermeer in den Niederlanden findet, dass auf den Hunsrück die Formel "3xR" passt: "Wir möchten es kennzeichnen als Raum, Ruhe und Raus." Die Natur würde dazu einladen, sich draußen aufzuhalten. Berthold Staudt, Lokal-Historiker aus Morbach, hat sich ebenfalls gemeldet und intensiv in die Geschichtsbücher geschaut. Neben der geografischen Einordnung sei auch der Ursprung und die Historie der Menschen eines Landstrichs wichtig. Und da ist Staudt fündig geworden. Denn in der Gründungsurkunde des Klosters Ravengiersburg aus dem Jahr 1074 wurde erstmals der Begriff der "Hundesrucha" erwähnt. Offenbar gab es vorher diesen Namen nicht.

Der Name könne, so Staudt, der sich dabei auf den Hunsrückforscher Gustav Schellack bezieht, fünf verschiedene Bedeutungen haben: hundesrucha: Hunde rücken, hun: Das Volk der Hunnen, das in der Völkerwanderung über den Hunsrück nach Westen zog, hunrucha: Sitz einer germanischen Hundertschaft mit einem huno (Hundertschaftsführer), hun oder hund: Hoher oder Hünenrücken, schlechtes unwirtschaftliches Gebiet auf der Höhe. Oder letztlich hun: alteuropäisches Wort für Wasser.

Der damalige Regierungsrat für Landeskunde in Trier, Otto Beck, hat 1866 geschrieben: "Jene Landschaft erinnert in ihrer Einförmigkeit und Stille lebhaft an die ödesten Teile der schottischen Hochlande. Feuchtkalte Nebel entsteigen jahraus, jahrein dem verheideten Boden." Das sei aber heute nicht mehr so, versichert Staudt. Denn moderne Straßen und schmucke Dörfer würden den Hunsrück schmücken. Eine Eigenheit des Hunsrücks sei zudem die moselfränkische Sprache mit ihrem speziellen Dialekt. hpl
Sind Sie ein Hunsrücker oder doch eher ein Hochwälder? Was macht das Besondere an dieser Landschaft aus? Schreiben Sie uns, welches Gebiet der Hunsrück umfasst und was Ihnen an ihm besonders gefällt per E-Mail an:
mosel@volksfreund.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort