Von Eisbär zu Eisbär wandern

Berglicht · Entlang des Hunsrücker Windwegs, einem Teilstück der Saar-Hunsrück-Steig-Traumschleife "Wind, Wasser und Wacken", wird an den Klimawandel erinnert.

 Vor allem jüngere Wanderer lieben sie, die Eisbären am Hunsrücker Windweg. Foto: Abo Wind

Vor allem jüngere Wanderer lieben sie, die Eisbären am Hunsrücker Windweg. Foto: Abo Wind

Berglicht. Wer ihnen unerwartet gegenübersteht, dürfte ins Grübeln kommen. In Zeiten allgemeiner Klimaerwärmung scheint es unwahrscheinlicher denn je, dass sich Eisbären in den Hunsrück verirren könnten. Die zu Mahnmalen erstarrten Berglichter Bären "streunen" denn auch mehr aus symbolischen Gründen dort herum. Am Rande des 2012 eröffneten Hunsrücker Windwegs (der TV berichtete) erinnern sie die vorbeiziehenden Wanderer auf ihrem Rundweg durch den Windpark an den Klimawandel (siehe Extra).
Eisbären für Energiewende


Mit den 2014 nachträglich "angesiedelten" Eisbären reagierte der Betreiber Abo Wind auf die von der Bundesregierung ausgerufene Energiewende. Insgesamt laden nun 13, mit viel Wissenswertem gespickte Mitmach-Stationen ein, sich mit Energie, Wind und Natur zu befassen. Wanderer können dort einiges von der rasanten technischen Entwicklung und der Bedeutung von Windenergie für den Klimaschutz erfahren. Windkraft ersetzt Kohle und damit umweltschädliches Kohlendioxyd und leistet so einen wertvollen Beitrag für Natur und Umwelt. Entlang des Windweges lässt sich das mit allen Sinnen erleben. Wanderer können eines der riesigen Rotorblätter im wahrsten Sinne des Wortes begreifen, sackhüpfend die Höhe von Windrädern ermessen oder auch Drachen und Solar-Zeppeline steigen lassen.
Womit die fünf Kilometer lange und allen 14 Windrädern vorbei führende Windweg-Rallye sonst noch aufwartet, verrät vorab das Internet: <%LINK auto="true" href="http://www.abo-wind.de/windweg" class="more" text="www.abo-wind.de/windweg"%>. Dort gibt es auch einen Leitfaden für Exkursionen mit Kindern. Wer ein wenig mehr Zeit mitbringt, kann die komplette Traumschleife erkunden, in die der Windweg seit vorigem Mai eingebettet ist. Denn der Wanderlehrweg ist Teil der gut zehn Kilometer langen Saar-Hunsrück-Steig-Traumschleife "Wind, Wasser & Wacken". Sie ist eine von 111 Themen-Routen von Deutschlands schönstem Premium-Fernwanderweg und führt zu Sehenswertem wie dem Naturdenkmal Berger Wacken oder der Haardtwaldquelle. Binnen drei bis vier Stunden verbindet sie so auf relativ hohem Niveau von etwa 220 Höhenmetern die Elemente Wind und Wasser mit dem Reichtum des Hunsrücks, seinen Quarzit-Wacken. urs
Extra

Seit 2002 wird im Windpark Berglicht Windenergie erzeugt. Erst mit neun, heute mit 14 Anlagen. 150 bis 180 Meter hoch, bringen sie es auf eine Leistung von je 1,5 bis 2,3 Megawatt. Die Räder drehen sich auf Flächen der Ortsgemeinde Berglicht mit sieben Anlagen sowie auf Heidenburg (3), Talling (2), Breit (1) und Büdlich (1). Betreiber des Windparks ist das Wiesbadener Unternehmen Abo Wind AG, das seit 1996 Windparkprojekte plant, finanziert und baut. Die Firma ist in der Verbandsgemeinde Thalfang aktuell der einzige Windkraft-Betreiber und hat für 21 weitere Anlagen Baugenehmigungen beim Kreis beantragt. Darunter zwölf in direkter Nähe - auch für Lückenburg, Neunkirchen und Schönberg - sowie neun für Horath. Sie beschäftigt um die 300 Mitarbeiter und brachte bisher etwa 470 Windenergie- und sieben Biogasanlagen mit einer Gesamt-Nennleistung von 920 Megawatt ans Netz. urs

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