Von Wölfen und der Heimat

Morbach · Tierische Nachrichten aus dem Wildfreigehege, neue Wanderarrangements und kulturelle Höhepunkte: Das Jahrbuch des Hunsrückvereins wartet nicht nur mit wissenswerten Beiträgen aus 2014 und Plänen für das aktuelle Jahr auf. Der Leser taucht auch tief in die Historie des Hunsrücks ein und blättert in fesselnden Erinnerungen.

 Das Jahrbuch des Hunsrückvereins bietet wieder viel interessanten Lesestoff. TV-Foto: Lena Binz

Das Jahrbuch des Hunsrückvereins bietet wieder viel interessanten Lesestoff. TV-Foto: Lena Binz

Morbach. Wölfe auf der Wildenburg: An Pfingsten kehren die intelligenten Rudeltiere in den Hunsrück heim. Bis Ende des 19. Jahrhunderts lebten sie in den Wäldern des Hochplateaus. Wie sie nun den Weg in die alte Heimat zurückfinden und was es mit der Wolfsblut-Wolfslandschaft auf sich hat - diese und viele andere, spannende Geschichten laden zum Stöbern ein, im Jahrbuch 2015 des Hunsrückvereins. Es ist ein buntes Potpourri an Beiträgen aus und über den Hunsrück, von gestern, heute und übermorgen.
Großer Wanderplan 2015


Wasser, Wald, Wild und Wandermöglichkeiten - das touristische Potenzial ihrer Heimat hatten die Hunsrücker schon 1890 erkannt und den Verein für Mosel, Hochwald und Hunsrück (heute Hunsrückverein) gegründet. Das Ziel: Die Mittelgebirgslandschaft mit ihren vier Flusstälern Mosel, Rhein, Nahe und Saar für Touristen und Einheimische attraktiver zu machen. Dafür wurden in den vergangenen 125 Jahren Wege befestigt, Wanderrouten beschildert, Ruheplätze und Aussichtspunkte geschaffen, der Natur- und Landschaftsschutz gefördert und die Gemeinschaft durch ein erfrischendes Kulturprogramm belebt.
"Früher war der Hunsrückverein hauptsächlich ein Wanderverein. Heute besteht der Verein aus drei Säulen: Wandern, Kultur und das Wildfreigehege Wildenburg in Kempfeld. Doch Wandern ist und bleibt unser Steckenpferd", sagt der erste Vorsitzende des Hunsrückvereins, Thomas Auler, der stolz auf das Engagement seiner Mitglieder ist. Erlebnisberichte von Wanderungen oder von Führungen durch das zukünftige Gebiet des Nationalparks Hunsrück-Hochwald gibt es exklusiv im Jahrbuch zu lesen. Und einen großen Wanderplan für das Jahr 2015 hält es bereit.
Auf den rund 200 Seiten wird deutlich, dass der Hunsrück auch kulturell einiges zu bieten hat:
"Die andere Heimat - Chronik einer Sehnsucht", ein preisgekrönter Film mit Hunsrücker Hintergrund, wird ebenso vorgestellt wie das Buch des Kirner Historikers Ulrich Hauth "Nahe bei Gott und den Menschen". Auch die aus Bad Sobernheim stammende Malerin Inge Zumer beweist mit ihren expressionistischen Bildern, die das Jahrbuch zieren, was Kultur im Hunsrück bedeutet.
Planer und Ratgeber


Für Tierfreunde unter den Lesern sind das Porträt der "Halgänse" oder die Nachrichten aus dem Wildfreigehege und dem Wildkatzenzentrum ein Muss. "Zwar haben wir in unserem weitreichenden Gehege keine Elefanten, dafür aber Wildkatzen, Waschbären, Luchse und bald Wölfe. Tiere, die fast vom Aussterben bedroht waren, finden sich in ihrem alten Zuhause Hunsrück wieder. Die aktuellsten Tiergeschichten aus dem Wildfreigehege können übrigens auch täglich auf Facebook verfolgt werden", erzählt Vorsitzender Thomas Auler.
Das Jahrbuch des Hunsrückvereins ist Chronik, Veranstaltungsplaner und Hunsrückratgeber zugleich. Es ist für eingefleischte Hunsrücker, die gerne in alten Hunsrück-Erinnerungen schwelgen, für Touristen und Wanderer, die die Region in all ihren Facetten erleben möchten ein spannendes Lesebuch.
"Und ganz besonders für Schulklassen, die die Schätze des Hunsrücks noch nicht kennen und sich auf eine kleine Reise dorthin begeben möchten", ergänzt Auler.
Extra

Der Hunsrückverein hat eine lange Tradition: Am 19. Oktober 1890 als Verein für Mosel, Hochwald und Hunsrück in Morbach gegründet, 1937 umgetauft in den Hunsrückverein, feiert er in diesem Jahr seinen 125. Geburtstag. Das Vereinsgebiet zieht sich von Emmelshausen, dem Tor des Hunsrücks, über Bad Sobernheim bis nach Trier. Er besteht heute aus 19 Ortsgruppen mit etwa 2000 Mitgliedern, die sich aktiv um das touristische, wirtschaftliche, geschichtliche und naturwissenschaftliche Wohl des Hunsrücks kümmern. Der Verein ist unter anderem Träger des Holzmuseums in Morbach und des Wildfreigeheges Wildenburg. Er ist Mitglied im Verband Deutscher Gebirgs- und Wandervereine, dem in Deutschland 55 Wandervereine angehören. Vorsitzender des Hunsrückvereins ist Thomas Auler. lbExtra

Das Jahrbuch des Hunsrückvereins gibt es in den regionalen Tourist-Informationen, im Wildfreigehege Wildenburg, in den Verbandsgemeinden und Stadtverwaltungen, in örtlichen Buchhandlungen sowie auf Anfrage unter Thomas.Auler.fdp@t-online.de zum Preis von drei Euro. lb

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