Weichenstellung für Schule und Gemeinde - Oberstufe startet mit Kursen statt Klassen

Morbach · Für Morbach beginnt am Montag ein neues Zeitalter. Am Montag öffnen sich die Türen der Integrierten Gesamtschule erstmals für Schüler der nun mit dem ersten von drei Jahrgängen eingeführten Oberstufe.

 Oberstufenleiterin Monika Dusaux freut sich auf die Schüler des ersten Oberstufenjahrgangs der Integrierten Gesamtschule Morbach. TV-Foto: Ursula Schmieder

Oberstufenleiterin Monika Dusaux freut sich auf die Schüler des ersten Oberstufenjahrgangs der Integrierten Gesamtschule Morbach. TV-Foto: Ursula Schmieder

Foto: Ursula Schmieder (urs) ("TV-Upload Schmieder"

Morbach. "Das ist ein völlig neuer Abschnitt - sowohl in der Entwicklung der Schule als auch der Gemeinde Morbach", sagt Schulleiter Stefan Philippi. Mit dem Start der Oberstufe beginne für die 2009 gestartete Integrierte Gesamtschule (IGS) Teil zwei ihrer Gründung. Die Umstellung sei gravierend (der TV berichtete). Nicht nur, dass ab dem neuen Schuljahr zwölf neue Kollegen unterrichteten.
Völlig anders seien auch die neuen Stundenpläne mit dem für die Oberstufe eingeführten und sehr komplexen Kurssystem. Vor allem aber sei der inhaltliche Anspruch der Schule nun ein anderer.
Oberstufenleiterin Monika Dusaux wird im ersten Jahr für 82 Schüler zuständig sein. Gut 50 davon besuchten auch bisher die IGS. Darunter fünf, die nach einer Pause, wie einem Freiwilligen Sozialen Jahr, nun wieder einsteigen. "Die haben darauf gewartet, dass die Oberstufe startet", erklärt Dusaux. Alle anderen wechseln von Schulen in der Nähe: den Realschulen plus in Thalfang, Neumagen-Dhron, Bernkastel-Kues und Sohren-Büchenbeuren, der IGS Herrstein-Rhaunen oder vom Gymnasium Bernkastel-Kues. In den vier Kursräumen der Oberstufe werden etwa zwei Dutzend Lehrer unterrichten. Für alle Schüler verbindlich sind die Stammkurse Deutsch, Englisch, Mathematik und Biologie.
Die Stimmung im grundlegend erweiterten Kollegium bezeichnet Dusaux als "durchweg optimistisch - aber nicht verblendet". Alle seien sich bewusst, dass jede Menge Arbeit auf sie zukomme und auch Unvorhergesehenes passieren könne. Nicht dazu zählt, dass die Räume für die Oberstufe erst in der Woche vor Schulbeginn fertig wurden und Tische, Stühle und Interaktive Tafeln erst freitags einzogen.
Schulelternsprecherin Sandra Jakobs, Mutter von zwei Kindern, sieht den "einschneidenden" Neuerungen optimistisch entgegen. "Ich bin froh und stolz, dass unsere Kinder in Morbach ihr Abitur machen können." Das sei ja nicht nur für die Entwicklung der Schule wichtig, sondern auch eine ganz große Chance für die Entwicklung der Gemeinde. Daher drücke sie Schülern wie Lehrern die Daumen, dass alles funktioniere. Wovon sie aber ausgeht. Denn das Lehrer-Team sei sehr engagiert und zwar sicher euphorisch, aber keinesfalls blauäugig.
Auch die Oberstufenschüler gehen gespannt ins neue Schuljahr. "Ich schätze, dass viele erst mal aufgeregt sind, weil keiner so richtig weiß, wie das am ersten Tag ablaufen wird", sagt Schülersprecherin Victoria Schabbach. Es sei ja neu für sie, nun in Kursen zu lernen und nicht mehr mit ihren Klassenkameraden zusammen zu sein. Andererseits freue sie sich darauf, "total viele neue Leute kennenzulernen" oder auch frühere IGS-Schüler wieder zu sehen.Extra

Mit Einführung der Oberstufe hat der Kreis Bernkastel-Wittlich die Trägerschaft der Schule übernommen. Durch das neue Angebot wird damit gerechnet, dass die Zahl der Schüler insgesamt binnen drei Jahren von bisher zirka 670 und nun etwa 750 auf um die 900 steigen wird. Unterrichten sollen sie statt bisher 65 dann 85 Lehrer. Die vier Kursräume des ersten Oberstufenjahrgangs befinden sich im gleichen Trakt wie die Räume der Zehntklässler. Für die künftigen zwei Oberstufenjahrgänge soll voraussichtlich im nächsten Jahr ein an die fünf Millionen Euro teurer Anbau errichtet werden. Die IGS ist nach Zell an der Mosel die zweite Oberstufen-IGS im Zuständigkeitsbereich der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier. urs

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