Weniger Einbrüche dank Prävention

Morbach/Thalfang · Chemieunfall in Morbach, Raub mit Geiselnahme in Idar-Oberstein, Trickbetrüger im gesamten Einzugsbereich: Die Kriminalpolizei Idar-Oberstein hatte zwar im Vorjahr weniger Straftaten aufzuklären als im Vorjahr, aber die Beamten hatten dennoch alle Hände voll zu tun.

 Tendenz fallend: Offenbar sind im vergangenen Jahr weniger Einbrecher im Zuständigkeitsbereich der Kripo Idar-Oberstein unterwegs gewesen. Foto: Archiv/ iStock/mabe 123

Tendenz fallend: Offenbar sind im vergangenen Jahr weniger Einbrecher im Zuständigkeitsbereich der Kripo Idar-Oberstein unterwegs gewesen. Foto: Archiv/ iStock/mabe 123

Morbach/Thalfang. 2014 war für die Kriminalinspektion (KI) Idar-Oberstein kein typisches Jahr. Sowohl die Anzahl der Straftaten als auch die Aufklärungsquote unterscheiden sich stark von den Vorjahren. Im vergangenen Jahr sind insgesamt 1587 Fälle bearbeitet worden - 2013 waren es noch 1778. "Woran es liegt, lässt sich objektiv nicht festhalten", erklärt der neue Chef der Kripo, Markus Arent, zu dessen Zuständigkeitsbereich auch die Einheitsgemeinde Morbach und die Verbandsgemeinde Thalfang gehört. Allerdings hat der Kriminalrat, der seit Ende Oktober im Amt ist, den Eindruck, dass die Verlegung der KI während der Umbauarbeiten in Idar-Oberstein auch zu einem Rückgang der Anzeigen geführt habe. "Wir waren trotz guter Vorbereitung fast zwei Wochen mit dem Umzug beschäftigt, was sich auch auf die Arbeitsabläufe auswirkte", erläutert er weiter.Räuber stellt sich


Aber nicht nur der Umzug fällt seiner Meinung nach ins Gewicht. Besonders positiv sei die rückläufige Zahl der Wohnungsein- und Auto-Aufbrüche, was der Kripochef auf die verstärkte Präventionsarbeit zurückführt. Aufsehenerregend war ein Tankstellenraub in Oberstein mit anschließender Geiselnahme im Juni 2014. Der Täter stellte sich nach einem weiteren Überfall wenige Tage später in Kronberg im Taunus. Er wurde im Dezember zu einer Freiheitsstrafe von neuneinhalb Jahren mit anschließender Sicherheitsverwahrung verurteilt.
Für die Kriminalinspektion Idar-Oberstein ist es nach wie vor sehr schwierig, schwere Diebstähle aus Fahrzeugen und Wohnungen aufzuklären. Allerdings konnte die Quote hier leicht verbessert werden. Trotz insgesamt rückläufiger Fallzahlen konnte die Kriminalpolizei sie im Vergleich zu 2013 leicht steigern - von 61,5 auf 64,5 Prozent. Damit liegt die Dienststelle leicht über dem Landesdurchschnitt (61,9). Die Zahl schwerer Diebstähle, zu denen insbesondere auch Einbrüche in Wohnungen und Kraftfahrzeuge gehören, sank 2014 mit 299 Straftaten gegenüber 2013 (364) erneut. Sehr positiv findet es Arent, dass es gelungen ist, bei Wohnungseinbrüchen (86 Fälle; 2013: 110) und Kfz-Aufbrüchen (40 Fälle; 2013: 85) trotz rückläufiger Anzeigen die Aufklärungsquote zu steigern. So konnten im Vorjahr knapp 15 Prozent der Wohnungseinbrüche (2013: 11,8 Prozent) aufgeklärt werden. Bei den Fahrzeugaufbrüchen konnte statt nur fünf Prozent der Täter im Vorjahr jeder achte dingfest gemacht werden. Wesentlich besser ist die Statistik bei den Vermögens- und Fälschungsdelikten, zu denen auch die Internetkriminalität zählt. Bei 598 registrierten Straftaten (2013: 657) wurden 81,4 Prozent der Täter ermittelt. 2013 waren es 73,4 Prozent. Das Themenfeld des Waren- und Warenkreditbetrugs im Internet nimmt dabei weiterhin großen Raum ein. "Es gibt eine große Dunkelziffer, da Fälle, in denen der Tatort, also beispielsweise der Standort des Servers im Ausland, nicht geklärt ist, nicht erfasst werden", berichtet Arent. Auch das Phänomen des Enkeltrickbetrugs beschäftigt die Kripo weiter. "Wir hatten wieder einige Betrugsversuche, aber bis auf zwei bedauerliche Ausnahmen reagierten die Betroffenen richtig", schildert er. In diesen zwei Fällen gelang es den Tätern, Ersparnisse in Höhe von 100 000 Euro zu ergaunern.
Im Vergleich zu 2013 (219) ist 2014 (227) ein leichter Anstieg der Drogendelikte zu verzeichnen. Die Aufklärungsquote liegt unverändert hoch bei etwa 90 Prozent. So gelang es im Frühjahr 2014, insgesamt zwölf Beschuldigte wegen gewerbsmäßigen Handels größerer Mengen Amphetamin festzunehmen. Dabei wurden sechs Kilogramm der synthetischen Drogen sichergestellt. Einige der Beschuldigten wurden bereits zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt. Auch ereignete sich 2014 ein Todesfall, bei dem ein Drogenkonsument an einer Überdosis Heroin starb. Die Zahl der Umweltdelikte bewegt sich 2014 mit 135 Fällen auf fast gleichbleibendem Niveau gegenüber dem Vorjahr (130). Aufsehenerregend war der Chemieunfall bei der Morbacher Firma Schaeffler. Ende August 2014 waren größere Mengen Lösungsmittel ausgetreten.

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