Zuschuss für das Café Heimat fließt

Morbach · Das geplante Projekt Café Heimat kommt in Gang: Rund 88 000 Euro hat das Land als Zuschuss bewilligt. Die Morbacher Gemeindeverwaltung ist dabei, mit den sieben Interessenten, die das Café betreiben wollen, die Konzeptvorstellungen zu erörtern.

 Das Elternhaus von Edgar Reitz: Noch werden hier Lederwaren verkauft. Geplant ist ein Café, das an die Filmtrilogie „Heimat“ erinnert. TV-Foto: Klaus Kimmling

Das Elternhaus von Edgar Reitz: Noch werden hier Lederwaren verkauft. Geplant ist ein Café, das an die Filmtrilogie „Heimat“ erinnert. TV-Foto: Klaus Kimmling

Morbach. Das Elternhaus des international bekannten Filmemachers Edgar Reitz im Morbacher Ortskern sieht derzeit so gar nicht nach dem aus, was aus ihm mal werden soll.
Geplant ist, in dem Gebäude das sogenannte Café Heimat einzurichten, in dem an die Lebensleistung des berühmtesten Sohns der Gemeinde erinnert wird. Dazu werden Bilder und Requisiten seiner Filmtrilogie "Heimat" gezeigt. Pressekonferenzen für das neueste Reitz-Projekt, die Filmreihe "Die andere Heimat" über Hunsrücker Auswanderer, könnten dort stattfinden. Auch ein Veranstaltungsraum mit Platz für Lesungen ist eingeplant. Doch zurzeit werden Lederwaren in dem Haus verkauft, eine Übergangslösung bis der Nachbarladen renoviert ist. Hinter den Kulissen wird am Projekt Café Heimat gearbeitet.
Die aktuelle Entwicklung: Die Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion Trier hat einen Zuschuss von rund 88 000 Euro für die Sanierung des Hauses im Jahr 2012 gewährt. Dies hat Bürgermeister Andreas Hackethal am Montagabend in der Morbacher Ratssitzung verkündet. Die Summe entspricht dem, was sich die Gemeinde erhofft hat. Sie kann also wie geplant fortfahren und einen Pächter für das Café auswählen.
Sieben Interessenten hatten sich bis zum Ablauf der Bewerbungsfrist Ende August gemeldet (der TV berichtete). Morbachs Büroleiter Theo Gätz erläutert aktuell: "Wir sind dabei, mit den Bewerbern Gespräche über ihre Konzeptvorstellungen und den Mietpreis zu führen." Da die Pläne erst im kommenden Jahr umgesetzt würden, bestünde kein Zeitdruck.
Die Gemeinde sei es wichtig, die Angebote genau zu prüfen. Wer das Café Heimat schließlich betreibt, entscheidet der Gemeinderat. Klar ist auch, dass erst die Pächterfrage geklärt wird und dann die Sanierung des Hauses beginnt.
Der Gemeinde hat mit der Edgar-Reitz-Filmstiftung vereinbart, dass ihr das Gebäude in Morbach zwölf Jahre pachtfrei überlassen wird. Im Gegenzug dafür saniert die Kommune den Bau, was 190 000 Euro kostet. Das Fördergeld eingerechnet trägt Morbach davon also 102 000 Euro.
Die Gemeinde steuert zudem 135 000 Euro zur Ausstattung bei, die sie über die Pacht wieder einnehmen will.
Nicht alle Ratsmitglieder und auch Bürger sehen dieses Engagement der Gemeinde für das Café Heimat positiv. Der Wahl-Münchener Reitz hatte in der Ratssitzung für das Café geworben und gesagt: "Mein Elternhaus ist die letzte Bindung an Morbach. Es zu verkaufen, das habe ich nicht über mich gebracht. Entsteht jetzt dort das Café, wird eine dauerhafte Bindung etabliert." mai

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