Zwei Märkte mit ganz großen Heimat-Gefühlen

Morbach · Weihnachtsmarkt und Schwänzchesmarkt prägen zwei Tage lang das Ortsbild von Morbach. Auch dabei spielen die Werke von Filmemacher Edgar Reitz eine Rolle. Die Organisatoren wollen die Märkte damit aufwerten.

Morbach. Wenn es ein Thema gibt, das die Morbacher in diesem Jahr bewegt hat, dann ist es die Heimat. Filmemacher Edgar Reitz ließ sie wiederaufleben - auch durch das Café Heimat, das in seinem Morbacher Geburtshaus eröffnet wurde (der TV berichtete mehrfach). Etwas von der Heimat soll auch auf die beiden anstehenden Märkte abfärben: den Weihnachtsmarkt und den Schwänzchesmarkt.
Die Besonderheit: Der Gewerbe- und Verkehrsverein hat acht historische Fotos von Häusern aus der Biergasse gesammelt, und sie vergrößern lassen (2,80 x 2 Meter). Die überdimensionalen Motive werden auf großen Platten befestigt. Diese werden zwischen den Buden aufgehängt - und zwar so, dass genau dahinter die Häuser in ihrem jetzigen Zustand zu sehen sind.
"Wir versprechen uns davon eine Aufwertung des Marktes", sagt Gewerbevereins-Vorstandsmitglied Kurt Müllers. Die Aktion kostet einige Tausend Euro. Der Ortsbeirat und Geschäftsleute beteiligen sich an den Kosten. Sollte die Resonanz gut sein, könne mittelfristig auch daran gedacht werden, den Weihnachtsmarkt wieder auf zwei Wochenenden auszudehnen, sagt Müllers.
Die diesjährige Auflage (mit 15 Buden) beginnt heute, Freitag, um 17 Uhr. An diesem Abend haben, so Müllers, viele Geschäfte im Ort verlängerte Öffnungszeiten. Musikalische Begleiter sind das Blechbläserensemble des Musikvereins Bischofsdhron und der Musikverein Bischofsdhron. Mit dabei ist auch der Magier Hamid.
Am Samstag öffnen die Stände dann schon um 10 Uhr. Um die Mittagszeit kommen der Nikolaus und Knecht Ruprecht auf den Markt. Der Musikverein Morbach ist um 16.30 Uhr zu hören.
Um 18.30 Uhr erfolgt die Zwischenverlosung der Aktion "Kaufe und Gewinne". Verlost werden an diesem Abend 1 mal 500 Euro und zehn Mal 50 Euro.
Parallel geht am Samstag der Schwänzchesmarkt über die Bühne. Die etwa 50 Händler stehen rund um die St. Anna-Kirche. Auch der Platz Pont-sur-Yonne ist dieses Jahr wieder Teil des Marktes. cbExtra

In Asien gelten sie als Delikatesse. Bei uns sind sie ein Abfallprodukt bei der Schlachtung. Es geht um Schweineschwänze. In Morbach haben sie eine besondere Bedeutung. Denn der Traditionsmarkt, der dort Anfang Dezember stattfindet, trägt schon sehr lange den Namen "Schwänzchesmarkt". Nur die älteren Morbacher wissen noch aus eigener Erinnerung, woher der Name kommt. Bis in die 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts wurde manchem Marktbesucher - ohne dass er es bemerkt hat - ein tierisches Körperteil - also ein Schwänzchen an Mantel oder Jacke geheftet - einfach so aus lauter Unfug. Solche oder ähnliche Späße kennt ihr sicher auch! red

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