Zwischen Hochwaldkelten und Jägern der Nacht: Tausende Menschen besuchen Nationalparkfest in Schwollen

Thalfang/Schwollen · Die Organisatoren des ersten Nationalparkfestes sind zufrieden. Mehrere Tausend Besucher informierten sich am Donnerstag in Schwollen über die Angebote im Schutzgebiet. Der zweite Geburtstag des Nationalparkfestes wird 2017 in der saarländischen Gemeinde Nohfelden gefeiert.

 Hans Taugenix, Franz Grautvornix und Tatjana Schönwienix vom Verein Hochwaldkelten zeigen, wie die Menschen vor rund 2000 Jahren im Hunsrück gelebt haben. TV-Foto: Alexander Schumitz

Hans Taugenix, Franz Grautvornix und Tatjana Schönwienix vom Verein Hochwaldkelten zeigen, wie die Menschen vor rund 2000 Jahren im Hunsrück gelebt haben. TV-Foto: Alexander Schumitz

Foto: Alexander Schumitz (itz) ("TV-Upload Schumitz"

Thalfang/Schwollen. Henry wartet ungeduldig. Sein Frauchen Sinah Boussonville bittet ihre 16 Zuhörer noch kurz, nicht zu laut zu sein. Die zertifizierte Nationalparkführerin führt die letzte Gruppe und den Hund beim ersten Nationalparkfest ins Jagdrevier der Fledermäuse bei Schwollen. "Ich hoffe, dass es schon dunkel genug ist, um einige der Säuger mit dem Bat-Detektor bei der Jagd zu hören", sagt die Biologin noch bevor es losgeht. Am Ende von Boussonvilles Schnuppertour sind die Gäste zufrieden: Sie konnten etliche Jäger der Nacht hören und beobachten.

Tagsüber gab es auch Touren zu den Themen Wildkatzen und Wasser. Viele Besucher nutzten die Möglichkeit, geführte Wanderungen mitzumachen und um sich über die Besonderheiten des 10 000 Hektar großen Wildnisgebietes zu informieren. Mehrere Tausend Besucher sind am Donnerstag nach Schwollen gekommen. In der 430 Einwohner zählenden Gemeinde des Landkreises Birkenfeld fand das Nationalparkfest statt. Organisiert hat die ganztägige Feier unter anderem der Freundeskreis des Nationalparks Hunsrück.Ort der Vernetzung

Der Vorsitzende, Hans-Joachim Billert, sagt: "Es ist fantastisch gelaufen. Ich bin überwältigt, wie viele Menschen zum Nationalparkfest gekommen sind, um sich informieren. Am Nachmittag waren bis zu 3500 Besucher gleichzeitig auf dem Festgelände." Sehr schön findet das Fest Werner Haubrich. Der Geschäftsführer der Lokalen Aktionsgruppe (LAG) Erbeskopf nutzt die Möglichkeit, sich weiter mit den Akteuren im Nationalpark zu vernetzen. "So werde ich mich beispielsweise demnächst mit den Buchautor Claus-Andreas Lessander zusammensetzen, um mehr über die Entstehung des Schutzgebiets zu lernen. Denn als LAG Erbeskopf sind wir auch von Seiten des Landes aufgefordert, uns in den Nationalpark einzubringen." Rüdiger Müllenmeister freut sich, dass die Kontakte in der Nationalparkregion immer enger werden. Als Vorsitzender des Vereins Hochwaldkelten aus Otzenhausen (Saarland) hat er festgestellt, dass der Austausch untereinander auch der Arbeit des eigenen Vereins zu Gute kommt.Archäologin zeigt Erkenntnisse

So sind zum Beispiel die aktuellen Forschungsergebnisse der Archäologin Sabine Hornung zum Legionärslager bei Hermeskeil sehr spannend", sagt Müllenmeister.
Die Wissenschaftlerin berichtete auf dem Nationalparkfest von jüngsten Funden, die belegen, dass es bei Hermeskeil nach Ende des Gallischen Krieges (58 bis 51 vor Christi Geburt) eine keltische Siedlung gab. Das nächste Nationalparkfest planen die Organisatoren in Nohfelden (Saarland). Es wird voraussichtlich am 25. Mai 2017 sein.

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