50 Jahre gegraben

WEDERATH. (urs) Das Jahr 2004 steht für den Archäologiepark Belginum im Zeichen des Jubiläums "50 Jahre Grabungen Belginum". Feierlichkeiten, bei denen sich auch Elisabeth Dühr, Direktorin des Städtischen Museums Trier, als neues Mitglied im Vorstand des Fördervereins einbringen kann.

Mit deutlichem Einvernehmen bestätigten die Mitglieder des Fördervereins Belginum bei den ersten Vorstands-Neuwahlen die im Sommer 2001 gewählten Personen. Lediglich für den ausscheidenden Franz Minarski, einen der vier Beisitzer, galt es einen Nachfolger zu wählen. Was mit Elisabeth Dühr, Direktorin des Städtischen Museums Trier sowie Abteilungsleiterin des Kulturbüros Trier und Regionalvertreterin des Museumsverbandes Rheinland-Pfalz, gelang. Vorsitzender Gregor Eibes machte jedenfalls aus seiner Freude über den Neuzugang keinen Hehl. "Das ist für uns von sehr großer Bedeutung, und ich freue mich auf die Zusammenarbeit." Zuvor hatten die 25 Anwesenden dem verstorbenen Mitglied Helmut Mettler gedacht, der sich besonders durch seine geschichtlichen Kenntnisse verdient gemacht hatte. Als mögliche Entlastung der Fördervereinsmitglieder regte die neue Beisitzerin Elisabeth Dühr an, eventuell auf die Ehrenamts-Agenturen der Stadt und des Bistums zurückzugreifen. "Es gibt sehr viele Leute, die gerne ehrenamtlich arbeiten, aber nicht Mitglied in einem Freundeskreis sind", erklärte Dühr. Eine Alternative, die Eibes begrüßte - ebenso wie den Vorschlag von Felix Assmann, der Verein sollte versuchen, in eine Liste aufgenommen zu werden, nach der beispielsweise Bußgelder überwiesen würden. Im Anschluss ließ Museumsleiterin Rosemarie Cordie das Jahr 2003 Revue passieren und stellte die Projekte 2004 vor. Mit 11 500 Besuchern hätte das Ergebnis des Vorjahres mit immerhin zwei Großveranstaltungen gehalten werden können. Eine beachtliche Resonanz angesichts der Tatsache, dass der vorige Sommer alles andere als ein Museumssommer war. "Die Dauerausstellung ist natürlich der Renner", stellte sie fest. Die Resonanz sei sehr positiv, und das sogar von Kollegenseite, was "äußerst ungewöhnlich" sei. Ein Fragebogen, den bisher 350 Besucher ausfüllten, belege, dass zwar Beschilderung und Werbung einer Verbesserung bedürften, dafür aber fast alle den Archäologiepark weiter empfehlen wollten. Gut angenommen würde neben den Führungen am jeweils ersten Sonntag des Monats der neue Spielplatz. Allerdings, bemerkte Cordie schmunzelnd, mehr von den Erwachsenen, die auch ein Auge für die Beete hätten mit ihren Kräutern, die schon bei Kelten und Römern bekannt waren. Die Grabungen hätten sich im vergangenen Jahr auf das Theater und die Herrichtung des Gräberfeldes konzentriert. Inzwischen hätten alle Hügel Menhire bekommen, die nun die Kuppeln zierten, was nachweislich so üblich gewesen sei. Bedauerlich sei, berichtete Cordie, dass die Wege zum Gräberfeld - eine Sackgasse - unerlaubt von Fahrzeugen benützt würden, die dabei Schäden anrichteten.Kunstwochenende "Aufsprung" im Mai

Das Jahr 2004 steht für den Förderverein vor allem im Zeichen der Jubiläums-Feier "50 Jahre Grabungen und Forschungen in Belginum". Höhepunkt ist ein Kolloquium am 25./26. Juni, für das bereits 25 namhafte Referenten, Archäologen und Historiker aus dem In- und Ausland, zugesagt hätten. Ein Hinweis, der Cordie am Herzen lag, war: "Das Colloquium ist öffentlich." Informations-Tafeln sollen in Nähe der Siedlung und des Gräberfeldes das Zurechtfinden erleichtern, während eine Karte Aufschluss über die Geschichte und Entwicklung von Belginum geben soll. An Grabungen wird ab April der Tempelbezirk II im Vordergrund stehen. Bereits wieder begonnen haben die Sonntags-Angebote wie Führungen oder Präsentationen. Am 4. April etwa wurde das Buch "Ausonius Mosella" von Paul Dräger vorgestellt. Eine Fortsetzung wird auch die Herbst-Vortragsreihe haben. Neu im Programm ist die Beteiligung an "Aufsprung", einem Kunstwochenende am 8./9.Mai, an dem der Archäologiepark mit Ateliers zu einer Rundreise einlädt, und das Angebot einer Ferienfreizeit mit dem dem Verein "Kunst im Gewächshaus".

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