Absage an Gentechnik

GUTENTHAL/ODERT. (urs) Bei Gutenthal hat Landwirt Rüdiger Born in Anwesenheit von Spitzenkandidatin Ise Thomas von Bündnis 90/Die Grünen das Startzeichen gegeben für die "Initiative Gentechnikfreier Hunsrück", der sich, geht es nach ihnen, möglichst viele anschließen sollen.

Rüdiger und Therese Born haben den Anfang gemacht. Der Oderter Landwirt und seine Frau sind für ihren Betrieb die Verpflichtung "Gentechnikfreier Hof" eingegangen. Auf einem ihrer Felder prangt an der Bundesstraße 327 bei Gutenthal seit diesem Wochenende ein Schild mit dem Hinweis auf die neue "Initiative Gentechnikfreier Hunsrück". Weitere Landwirte hätten bereits signalisiert, sich anzuschließen. Nach dem Vorbild anderer Regionen wollen sich Bio-Bauern und konventionelle Bauern dafür einsetzen, dass die Landwirtschaft im Hunsrück frei von Gentechnik bleibt. Auf die Frage, was ihn bewogen habe, die Initiative zu ergreifen, sagt Born: "Weil ich grundsätzlich gegen Gentechnik in der Landwirtschaft bin." Ehefrau Therese fügt hinzu, dass die Kunden von einem Betrieb wie dem ihrem, der biologisch bewirtschaftet werde, die Zusicherung erwarteten, dass ihre Produkte gentechnikfrei hergestellt würden. Die Genehmigung des Gen-Mais-Anbaus durch das Landwirtschaftsministerium gefährde das jedoch: "Eine Koexistenz ist nicht möglich." "Du kannst es nicht mehr rückgängig machen", betont Rüdiger Born. Ihnen gehe es daher darum, so sein Hoxeler Kollege Gerd Remmy, "dass es überhaupt nicht so weit kommt, dass genetisch veränderte Pflanzen hier angebaut werden." Denn bisher sind diese in Rheinland-Pfalz noch selten. Im Frühjahr sei aber der erste Freiland-Anbau geplant, fürchtet Britta Steck, Landtagskandidatin "Bündnis 90/Die Grünen", eine Entwicklung wie in Goethes Zauberlehrling: "Die Geister auf dem Hunsrück dürfen gar nicht erst losgelassen werden." Fraktionsvorsitzende Ise Thomas, Patin des symbolischen Aktes, betont, wie wichtig es sei, die Möglichkeiten der Einflussnahme zu nutzen. Denn dies sei zwar "eine Revolution in der Landwirtschaft", aber keine gute. Nicht nur, dass sie für Ökobetriebe der Garaus sei: "Wir wissen, dass über 80 Prozent der Verbraucher kein Genfood wollen." Daher sage sie Nein zur Gentechnik in der Landwirtschaft. Und das sehe sie "als Wettbewerbsvorteil, aber auch als Gesundheitsvorsorge".

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