Abscheuliches Verbrechen

Wegekreuze gehören zum Alltagsbild in unserer Landschaft. Ob alt oder neu, ob aus Holz oder Stein, alle sind Zeugnisse einer bis heute lebendigen Volksfrömmigkeit, die überwiegend auf tragische Ereignisse zurückzuführen sind.

 Das sogenannte Studentenkreuz ist ein Mahnmal für einen tödlich verlaufenen Straßenraub im Jahre 1795. TV-Foto: Hermann Bohn

Das sogenannte Studentenkreuz ist ein Mahnmal für einen tödlich verlaufenen Straßenraub im Jahre 1795. TV-Foto: Hermann Bohn

Heinzerath/Heidenburg. (HB) Zu ihnen zählt das sogenannte Studentenkreuz, das am Wanderweg (Bü 3) nach Büdlich, etwa 100 Meter südlich von der Abzweigung der Bußhaltestelle "Kreuzwies" zwischen den Ortschaften Berglicht und Heidenburg errichtet wurde. Hierbei handelt sich um ein etwa 2,40 Meter hohes, steinernes Schaftkreuz, das 1969 von dem Morbacher Bildhauer Klaus Rothe aus französischem Kalkstein als Ersatz für ein altes Holzkreuz geschaffen wurde.Der Überlieferung nach lag der Errichtung dieses sakralen Flurdenkmals ein Raubüberfall zugrunde, der sich in der unsicheren Zeit der französischen Herrschaft (1794 bis 1814), in der auch der berüchtigte Räuberhauptmann Schinderhannes mit seiner Bande sein Unwesen im Hunsrück trieb, ereignete. Die nur noch schwer zu entziffernde Inschrift weist den Wanderer auf ein abscheuliches Verbrechen hin: "Am 4. Juli 1795 wurde hier auf der Heimreise von Trier nach Heinzerath der Theologiestudent Johannes Peters im Alter von 23 Jahren von Räubern ermordet. Vivat in Christo." Der bei diesem Überfall ermordete Student war der Sohn von Bernhard Peters und Katharina geborene Briesch. Da man den Toten erst einige Tage später fand und eine Überführung nach Heinzerath nicht mehr möglich war, wurde er am 11. Juli 1795 auf dem Heidenburger Friedhof beerdigt.

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